Wichtige Seiten Hilfestellungen Externe Links Alle Inhalte dieses Wikis, soweit nicht anders angegeben, unter Creative Commons CC-BY-SA |
Main /
Deutschlandticket
13.4.2023 - Presseanfrage an das Bundesverkehrsministerium
in Vorbereitung eines Beitrags zum neuen "Deutschlandticket" bitten wir um die Beanwortung der folgenden Fragen bis zum 14.4.2023, 18 Uhr: 1.) Was sagen Sie zu der Kritik, dass rund eine halbe Million Menschen in Deutschland ohne Girokonto von der Nutzung des "Deutschlandtickets" ausgeschlossen werden? 2.) Jüngst erst hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass (Stand: 2022) ca. 3,4 Millionen Menschen in Deutschland im Alter von 16 bis 74 Jahren noch nie (!) im Internet waren. Die Smartphone-Alternative Chipkarte setzt aber ebenfalls eine Online-Registrierung voraus. Wie soll diese Bevölkerungsgruppe Zugang zum Deutschlandticket erhalten? 3.) Bis Ende 2023 sollen alle am "Deutschlandticket" teilnehmenden Verkehrsverbünde sich in die Lage versetzt haben, das Vorhandensein und die Gültigkeit dieses Tickets bei den Kund*innen elektronisch überprüfen zu können. Dazu wird "erstmalig ein nationales Produktverantwortlicher (derzeit: Verkehrsverbünde)-System notwendig. In diesem System laufen alle Ausgabe- und Kontrolltransaktionen aller Kundenvertragspartner und Dienstleister zusammen, so dass ein nationales Monitoring sichergestellt werden kann. Hierbei werden keine Kundendaten erfasst, sondern nur pseudonymisiert IDs, die dem PV eine Übersicht zur Grundgesamtheit aller Tickets und der Kontrollsituation geben." (Quelle: eTicket) Welche weiteren Informationen können Sie uns über diese geplante und im Aufbau befindliche IT-Struktur geben und wie begegnen Sie den datenschutzrechtlichen Bedenken, dass eine zentrale Speicherung pseudonymisierter, also nicht anonymmisierter personenbezogener Daten das Risiko eines unerlaubten Datenabgriffs beinhaltet? Inwiefern besitzen Polizeien, Zoll und Geheimdienste eine rechtliche Befugnis, auf diese Datenbank zuzugreifen? Vielen Dank für die Mühe und viele gute Grüße,
16.4.2023 - Nachhaken und ergänzende Frage an das Bundesverkehrsministerium
leider haben Sie auf unsere Presseanfrage vom 13.4.2023 noch nicht geantwortet. Wir möchten die Frist dafür bis zum 17.4.2023 18:30 Uhr
verlängern, hätten dafür aber noch eine weitere, ergänzende Frage, um deren Beantwortung wir ebenfalls bitten: 4.) Stimmt die Auskunft einer DB Reiseauskunft, dass Kinder ab 6 Jahre, die ein Deutschlandticket erhalten sollen, ein eigenes Smartphone benötigen? Bitte geben Sie uns Bescheid, falls Sie die Frist nicht einhalten können! Ggf. würden wir die Veröffentlichung unseres Beitrags dann noch um einen weiteren Tag verschieben können. Vielen Dank und viele gute Grüße,
17.4.2023, 17:55 Uhr - Anruf bei der BMDV-Pressestelle (Nachhaken I)
21.4.2023, 11:30 Uhr - Anruf bei der BMDV-Pressestelle (Nachhaken II)
28.4.2023, 16:10 Uhr - Anruf bei der BMDV-Pressestelle (Nachhaken III)
28.4.2023, 16:12 Uhr - Gehaltfreie "Antwort" vom BMDV
vielen Dank für Ihre Anfrage. Dazu können wir Ihnen folgende Informationen mitteilen (Zitierebene „teilte das BMDV mit“/“eine Sprecherin“). Die Digitalisierung bietet die Chance, die öffentlichen Verkehrsdienstleistungen für die Menschen attraktiver und passgenauer zu gestalten. Gerade im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) besteht hier großer Nachholbedarf. Deshalb hat sich die Bundesregierung bei der Einführung des Deutschlandtickets dafür eingesetzt, dass dieses Ticket ausschließlich in digitaler Form angeboten wird. D.h., gemäß den festgelegten Tarifbestimmungen kann dieses Ticket nur in digitaler Form ausgegeben werden, entweder über Smartphone oder über eine Smartcard (Chipkarte). Der Vertrieb als Smartcard soll gewährleisten, dass auch Personen, die kein mobiles Endgerät besitzen ebenfalls das Deutschlandticket nutzen können. Das Deutschlandticket muss von allen teilnehmenden Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Deutschland verbindlich anerkannt und angewendet werden. Für die Ausgabe des Deutschlandtickets gelten die Bedingungen des jeweiligen Verkehrsunternehmens. Die Verkehrsunternehmen können daher frei entscheiden, ob sie das Ticket auf beiden zugelassenen Trägermedien oder nur auf einem dieser Trägermedien ausgeben oder ob sie ihre Kunden an einen externen Ticketvertreiber verweisen, der das Deutschlandticket in dem gewünschten Format anbietet. Mit freundlichen Grüßen, Sprecherin Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
28.4.2023, 17:25 Uhr - Nachhaken IV und Bitte um Beantwortung bis zum 2.5.2023
danke für die Nachricht. Die geht allerdings auf keine unserer vier Fragen ein. Unsere vier Fragen sende ich Ihnen der Einfachheit halber nochmals und bitte um Beantwortung bis spätestens zum 2.5.2023, 16:30 Uhr: 1.) Was sagen Sie zu der Kritik, dass rund eine halbe Million Menschen in Deutschland ohne Girokonto von der Nutzung des "Deutschlandtickets" ausgeschlossen werden? 2.) Jüngst erst hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass (Stand: 2022) ca. 3,4 Millionen Menschen in Deutschland im Alter von 16 bis 74 Jahren noch nie (!) im Internet waren. Die Smartphone-Alternative Chipkarte setzt aber ebenfalls eine Online-Registrierung voraus. Wie soll diese Bevölkerungsgruppe Zugang zum Deutschlandticket erhalten? 3.) Bis Ende 2023 sollen alle am "Deutschlandticket" teilnehmenden Verkehrsverbünde sich in die Lage versetzt haben, das Vorhandensein und die Gültigkeit dieses Tickets bei den Kund*innen elektronisch überprüfen zu können. Dazu wird "erstmalig ein nationales Produktverantwortlicher (derzeit: Verkehrsverbünde)-System notwendig. In diesem System laufen alle Ausgabe- und Kontrolltransaktionen aller Kundenvertragspartner und Dienstleister zusammen, so dass ein nationales Monitoring sichergestellt werden kann. Hierbei werden keine Kundendaten erfasst, sondern nur pseudonymisiert IDs, die dem PV eine Übersicht zur Grundgesamtheit aller Tickets und der Kontrollsituation geben." (Quelle: eTicket) Welche weiteren Informationen können Sie uns über diese geplante und im Aufbau befindliche IT-Struktur geben und wie begegnen Sie den datenschutzrechtlichen Bedenken, dass eine zentrale Speicherung pseudonymisierter, also nicht anonymmisierter personenbezogener Daten das Risiko eines unerlaubten Datenabgriffs beinhaltet? Inwiefern besitzen Polizeien, Zoll und Geheimdienste eine rechtliche Befugnis, auf diese Datenbank zuzugreifen? 4.) Stimmt die Auskunft einer DB Reiseauskunft, dass Kinder ab 6 Jahre, die ein Deutschlandticket erhalten sollen, ein eigenes Smartphone benötigen? Vielen Dank und viele gute Grüße,
3.5.2023 - Nachhaken V beim BMDV
wir möchten nochmal höflichst um die dringende Beantwortung unserer Fragen von der Presseanfrage vom 13.4.2023 (!) bitten, möglichst bis heute abend (3.5.2023) zu 16 Uhr. Viele gute Grüße,
3.5.2023 - Berliner Zeitung berichtet über praktische Probleme mit dem 49-Euro-Ticket
"(...) n Berlin und Brandenburg besitzen mehr als 600.000 Menschen das Ticket, rund 90.000 sind Neukunden. Doch die Freude wird oft gleich wieder gedämpft: Viele Ticketinhaber müssen feststellen, dass ihre Chipkarte nicht anerkannt wird. So zeigen Kontrollterminals in Bussen an, dass das Ticket angeblich ungültig ist. Was ist passiert? Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hatte bereits Anlaufprobleme erwartet. In Callcentern von Verkehrsbetrieben laufen die Telefone heiß. Fahrgäste rufen an und beschweren sich darüber, dass ihre Deutschlandtickets nicht akzeptiert würden. In Bussen von Brandenburger Verkehrsunternehmen, aber auch bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) zeige die Kontrolltechnik in vielen Fällen an, dass die dort vorgezeigten Tickets angeblich ungültig seien, berichten die Kunden erbost. Dann kann es passieren, dass das Kontrollterminal einen Alarmton hören lässt. (...) Der flächenmäßig größte Verkehrsverbund in Deutschland hat begonnen, die Schwierigkeiten zu analysieren. Problem Nummer eins sind offenbar fehlerhafte Chipkarten. 15 Verkehrsunternehmen nutzen die Software des Herstellers highQ. „Die mit dieser Software ausgegebenen VBB-Fahrcards sind aktuell größtenteils nicht kontrollierbar“, so eine Auswertung, die der Berliner Zeitung vorliegt. Auch vorhandene Fahrberechtigungen, zum Beispiel Firmentickets und Umweltkarten, könnten nicht geprüft werden, nachdem das fehlerhafte Deutschlandticket aufgespielt wurde. Problem Nummer zwei ist, dass Kontrolltechnik nicht aktualisiert wurde. Wenn jemand eine Chipkarte zum Beispiel in einem Linienbus an ein Kontrollgerät hält, wird im Hintergrund geprüft, ob sie im Buchungssystem verzeichnet ist. Findet sich kein Eintrag, wird die Karte als ungültig eingestuft. Der Mitarbeiter eines Verkehrsunternehmens in der Hauptstadt-Region formuliert es so: „Das Problem ist, dass korrekt ausgestellte und gültige Karten von manchen anderen Unternehmen, teilweise auch von der BVG, wegen nicht aktualisierter Kontrolltechnik als ungültig bezeichnet werden.“ (...) Eine Umfrage des Verkehrsverbunds, an der die BVG, DB Regio, die S-Bahn Berlin und 23 weitere Verkehrsunternehmen teilgenommen haben, zeigt das Ausmaß der Probleme. Die Ergebnisse datieren vom 25. April. Elf Betriebe gaben an, dass sie nicht in der Lage seien, Chipkarten und Barcodes mit dem Deutschlandticket elektronisch zu prüfen, erfuhr die Berliner Zeitung. Drei Unternehmen berichten, dass dies „teilweise“ nicht der Fall sei. Acht Betriebe antworteten mit Ja, vier mit „voraussichtlich ja“. Der VBB fragte Ende April auch, ob die Bus- und Bahnbetreiber in der Lage seien und sicherstellen könnten, dass alle Kunden die Chipkarte zum 1. Mai bekommen. Bei drei Verkehrsbetrieben lautete die Replik explizit: Nein. Zwei Unternehmen teilten mit, dass dies noch „unklar“ sei. 21 bejahten die Frage. (...) Andere Abonnenten aus Berlin berichten, dass ihnen zweimal Geld abgebucht worden sei: 29 Euro für die bisherige Umweltkarte, 49 Euro fürs Deutschlandticket. Ein BVG-Kunde teilte mit, dass auf seiner App nun die VBB-Kundenkarte S gespeichert sei – das Sozialticket. Dabei habe auch er einen Vertrag zum Erwerb des Deutschlandtickets abgeschlossen. „Ich bin ganz sicher nicht der einzige BVG-Abonnent, der massive Probleme hat, sein Deutschlandticket zu beziehen, dass jedoch bei der BVG-Ticket-App falsche Kundentickets angezeigt werden, lässt gewaltige Datenschutz-Probleme bei der BVG erahnen“, schrieb der Kunde der Berliner Zeitung."
2.8.2023 - Auskunftsersuchen an den Betreiber der Metronom-Züge
ich bin gestern (1.8.2023) im Metronom RE2 um xx:xx von Göttingen nach Hannover fahrend durch einen freundlichen Schaffner kontrolliert worden. Ich war und bin im Besitz eines gültigen 49-Euro-"Deutschlandtickets". Mit Bezug darauf stelle ich hiermit Auskunftsersuchen nach Art. 15 DSGVO. Welche Daten wurden gestern mit Bezug auf meine Person erhoben, gespeichert und verarbeitet. Was sind die Rechtsgrundlagen, wie lange wird gespeichert und - vor allem - welches sind die Quellen der Daten und an welche Dritte wurden welche einzelnen, konkreten Daten übermittelt? Ich bitte um Beantwortung innerhalb von spätestens vier Wochen. Vielen Dank für die Arbeit und viele gute Grüße, xxx
4.8.2023 - Auskunftsersuchen an den Betreiber der Westfalenbahn
ich bin gestern (3.8.2023) in den Westfalenbahnen RE 70 von Hannover in Richtung Bielefeld und RE 60 von Osnabrück in Richtung Braunschweig fahrend durch freundliche Schaffner kontrolliert worden. Ich war und bin im Besitz eines gültigen 49-Euro-"Deutschlandtickets". Mit Bezug darauf stelle ich hiermit Auskunftsersuchen nach Art. 15 DSGVO: Welche Daten wurden gestern mit Bezug auf meine Person erhoben, gespeichert und verarbeitet? Was sind die Rechtsgrundlagen, wie lange wird gespeichert und - vor allem - welches sind die Quellen der Daten und an welche Dritte wurden welche einzelnen, konkreten Daten übermittelt? Gab es einen Online- oder Offline-Abgleich von Daten meiner Deutschlandticket-Chipkarte mit anderen Systemen oder Datenbanken und falls ja, mit welchen und mit Daten aus welchen anderen Quellen? Ich bitte um Beantwortung innerhalb von spätestens vier Wochen. Vielen Dank für die Arbeit und viele gute Grüße,
Info-SammlungArtikel im Freiheitsfoo: https://freiheitsfoo.de/2023/04/18/dticket-kritik/ Artikel bei Netzpolitik.org https://netzpolitik.org/2023/geodaten-und-personalisierung-datenschutzrisiko-deutschlandticket/ Szenarien zur Ausgabe und Kontrolle des Deutschlandtickets nach unterschiedlichen lokalen Ausgangssituationen https://www.eticket-deutschland.de/media/einstieg_deutschland-ticket_v1.0_1.pdf Die technischen Dokumente zum Deutschlandticket hier sind sehr spannend: https://www.kcd-nrw.de/service/downloads/technische-dokumente.html "Die Erzeugung und der Versand der Kontrollnachweise (TXEBER, TXEMBER, TXESTBER,
siehe „KA SysLH DLRT“ inklusive Anlage „Kontrollnachweise EFS“ und „KA STB-SPEC“) sind vorzubereiten." Die technische Dokumentation, was in den Kontrollnachweisen enthalten ist, ist leider nicht öffentlich. Was ist denn die Kürzungsregel 1 oder 2? Dazu steht folgendes da:
"Gemäß der Bewertung der Konferenz der LDI (Landesbeauftrage für Datenschutz
und Informationsfreiheit) und Bund, ist der Klarname des Fahrgastes, bei einem personenbezogenen Ticket zulässig. Es gilt allerdings zu bedenken, dass es dennoch zu vereinzelten Konflikten mit LDI kommen könnte." Einige Infos zu Kontrolle und KOSE Sperrlisten: ASM-Tool (interessantes nur mit Zugang): https://asmtool.eticket-deutschland.de/asm-tool-extern/artikel/freieDokumenteView.seam DTV-Infoportal (nur mit Zugang): https://forms.office.com/Pages/ResponsePage.aspx?id=1nKey-5BTUqxhAu7YmeR7gCFUlres4VEi0jtVAIpTyZURUZPQlM2VFUyMDJMM0hLWTVSUVpBRjRaQS4u DTV-UIC-SharePoint (nur mit Zugang): https://forms.office.com/e/u72mpZ3St5 Portal zur Erarbeitung der Standards (nur mit Zugang): https://efi.eticket-deutschland.de/
7.8.2023 - Auskunftsersuchen an die Ruhrbahn
zunächst einmal möchte ich mich bei der Ruhrbahn bedanken, dass man bei Ihr, bei Ihnen so relativ umstandslos das 49€-Deutschlandticket als Chipkarte beziehen kann! Ich besitze eine solche seit Anfang August 2023 und habe von Ihnen dazu die Karte samt Anschreiben vom 26.7.2023 erhalten. Darin teilen Sie mir mit, welche auf meine Person bezogene Daten auf der Karte und bei Ihnen im Unternehmen gespeichert werden. Auch für diese Transparenz vielen Dank. Hiermit stelle ich nun ein Auskunftsersuchen mit Bezug auf Art. 15 DSGVO und verlange Auskunft darüber, 1.) welche über die von Ihnen bislang im Brief genannten Daten hinaus mit Bezug auf meine Person oder auf mein "Deutschlandticket" vorliegen und 2.) welche auf meine Person bezogenen oder beziehbaren Daten von Ihnen an Dritte weitergegeben worden sind, wann diese Daten übertragen worden sind, an wen und um welche Daten es sich dabei im Einzelnen gehandelt hat. Ich bitte um Beantwortung innerhalb von vier Wochen. Vielen Dank für die Mühen damit und viele gute Grüße,
8.8.2023 - Rückmeldung von der Ruhrbahn
xxx Ruhrbahn GmbH
9.8.2023 - Nachfrage von der Metronom
vielen Dank für Ihre E-Mail. Damit wir Ihnen antworten können, benötigen wir noch die Nummer der Fahrpreisnacherhebung. Mit freundlichen Grüßen xxx
9.8.2023 - Rückmeldung an die Metronom
Danke für die Rückfrage. Allerdings wurde gar keine Fahrpreisnacherhebung vorgenommen. Ich bitte daher nach wie vor um Beauskunftung, wie von mir beschrieben/angefordert. Bei Unklarheiten oder Fragen bitte gerne melden. Viele gute Grüße,
10.8.2023 - DLF: Preis zu hoch, Mobilitätsforscher zum Deutschlandticket: „Autofahrer sind damit nicht zu begeistern“
Knie betonte, Autofahrer seien mit dem 49-Euro-Ticket „nicht wirklich zu begeistern“. Dafür sei der Preis zu hoch. Das Deutschlandticket werde von Menschen nachgefragt, die vorher teurere Abos gehabt hätten oder Gelegenheitskunden gewesen seien. Noch immer nutzten weniger Menschen als vor der Pandemie die öffentlichen Verkehrsmittel. Knie: 29 Euro und Anrufsammeltaxis Der Mobilitätsforscher vom WZB, dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, hält einen Preis von 29 Euro für ein Deutschlandticket für einen echten Anreiz. Das könnte jene Menschen begeistern, die jetzt keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzten. Wenn man mit dem Deutschlandticket dann auch noch den Fernverkehr nutzen könnte und die Fahrt von zuhause zum Bahnhof und zurück mit dem Anrufsammeltaxi machen könnte, „das wäre ein echter Kracher gewesen“, so Knie. Das habe man sich leider nicht getraut. Knie geht davon aus, dass im Preis enthaltene Anrufsammeltaxis auch Menschen im ländlichen Raum vom Deutschlandticket überzeugen könnten. Kritik auch von der Verbraucherzentrale Das Deutschlandticket gibt es nun seit gut 100 Tagen. Zuletzt hatte auch der Verbraucherzentrale Bundesverband Kritik geübt. Dabei ging es vor allem um den Zugang zum Ticket, der in einigen Regionen nur digital möglich ist. Zudem müsse der Bestell- und Kündigungsprozess vereinfacht werden, hieß es. Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat kann seit 1. Mai verwendet werden. Es gilt im Nahverkehr in der ganzen Bundesrepublik und ist monatlich kündbar. Wissing: Sechs Millionen ÖPNV-Abos mehr durch Deutschlandticket Nach Angaben der Deutschen Bahn stieg die Zahl der Fahrgäste in den Nahverkehrszügen durch das Deutschlandticket um 25 Prozent an. Die Reisenden hätten zudem deutlich längere Strecken zurückgelegt, hieß es Ende Juli vom Unternehmen. Bundesverkehrsminister Wissing sprach Ende Juli von rund elf Millionen Abonnenten des Deutschlandtickets. Darunter seien rund eine Million Menschen, die zuvor gar nicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren seien sowie fünf Millionen Menschen, die den ÖPNV zuvor nur gelegentlich und ohne Abo genutzt hätten. Die restlichen fünf Millionen Menschen seien von anderen Abos auf das Deutschlandticket umgestiegen. Neben den Deutschlandticket-Abonnenten nutzen den Angaben zufolge rund sechs Millionen weitere Menschen den ÖPNV mit anderen Abo-Modellen. Das Interview mit Herrn Knie in ganzer Länge hier: https://download.deutschlandfunk.de/file/dradio/2023/08/10/drei_monate_49euro_ticket_interview_prof_andreas_knie_dlf_20230810_0815_f2201a42.mp3
23.8.2023 - Nachfrage von Metronom
bitte teilen Sie uns, mit, welche Daten mein Kollege bei der
Kontrolle von Ihnen genommen haben soll. Sie berufen sich auf
Art. 15 DSGVO. Sie sind kontrolliert worden, haben Ihr Ticket dem
Fahrgastbegleiter vorgezeigt. Sie haben keine Fahrpreisnacherhebung
erhalten. Welche Daten sollen wir von Ihnen haben. xxx
23.8.2023 - Antwort an Metronom
nun, der Kontrolleur hat meine Deutschlandticket-Chipkarte mittels tragbarem Gerät ausgelesen. Und da stellen sich meine Fragen: - Welche Daten wurden ausgelesen? - Wie genau läuft der Datenaustausch und die Kommunikation zwischen dem Kontrolleur-Gerät und meiner Chipkarte ab? - Gab es einen Online-Abgleich bzgl. der Frage, ob mein Ticket gültig ist oder nicht? - Wurden die ausgelesenen Daten im Zuge der Deutschlandticket-IT-Infrastruktur in irgendeiner Form verarbeitet und wurden sie im Gerät gespeichert oder an Dritte (z.B. einen Server) weitergeleitet? Das alles ist für mich völlig unklar und daher das Auskunftsersuchen. Bei weiteren Rückfragen gerne melden! Vielen Dank und viele gute Grüße,
24.8.2023 - Antwort Metronom zum Auskunftsersuchen
vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Alle Informationen zum Ticket, wie z.B. Art, Gültigkeit, personenbezogene Daten
usw. sind im QR-Code des Tickets enthalten. Diese werden beim Scannen am Mobilen
Terminal (MT) angezeigt, aber bei uns nicht gespeichert, sondern lediglich für
die Anzeige verwendet. Ich hoffe ich konnte Ihre Fragen abschließend klären. Mit freundlichen Grüßen Kundenzentrum
25.8.2023 - Nachfrage an Metronom
Danke für die Nachricht. Zwei Fragen aber noch. 1.) Heißt das, dass kein Online- und kein Offline-Abgleich mit einer Liste gesperrter, also etwas im Verlust gemeldeter oder abgemeldeter Deutschlandtickets erfolgt? 2.) Im QR-Code ist in meinem Deutschlandticket lediglich die Information über die Karten-Nummer enthalten. Nicht aber die Daten zu meinem Namen oder meinem Geburtsdatum. Wie kann dann überprüft werden, ob es sich bei der Karte überhaupt um meine Karte handelt bzw. ob ich der Besitzer der Karte bin? Viele gute Grüße,
29.8.2023 - Auskunft von der Westfalenbahn (Hervorhebungen durch uns)
wir nehmen Bezug auf Ihr Auskunftsersuchen vom 4. August 2023, das wir gerne auf Grundlage der von Ihnen übermittelten Informationen beantworten. Im Einzelnen: Im Rahmen der Fahrausweiskontrolle eines Deutschlandtickets auf Basis einer VDV (((eTicket-Chipkarte wird die elektronische Fahrkarte sowie deren zeitliche und räumliche Gültigkeit geprüft sowie dem Kontrollpersonal die für die Fahrausweiskontrolle erforderlichen und in der Chipkarte gespeicherten Daten am Kontrollgerät angezeigt. Hierbei handelt es sich um den maskierten Vor- und Nachnamen und - sofern auf der Chipkarte hinterlegt - das Geburtsdatum und das Geschlecht des Fahrkarteninhabers. Die vorgenannten personenbezogenen Daten wurden von Ihrer Chipkarte erhoben. Rechtsgrundlage für die Datenverarbeitung ist Art. 6 Abs. 1 lit. b) DS-GVO i.V.m. Ihrem Vertragsverhältnis über Ihr Deutschlandticket-Abonnement sowie dem mit der WestfalenBahn geschlossenen Beförderungsvertrag. Zu Zwecken der Sicherstellung des Kopierschutzes findet die Datenverarbeitung zur Wahrnehmung berechtigter Interessen statt gem. Art. 6 Abs. 1 lit. f) DS-GVO. Die vom Kontrollgerät ausgelesenen Daten werden ausschließlich zum Zweck der Fahrausweiskontrolle auf dem Kontrollgerät zwischengespeichert und nach Abschluss der Kontrolle durch einen Timeout automatisch gelöscht. Im Falle eines Deutschlandtickets auf Basis einer VDV (((eTicket-Chipkarte findet darüber hinaus bei jeder Fahrausweiskontrolle ein Abgleich mit einer deutschlandweiten Aktualisierungs- bzw. Sperrliste der VDV eTicket Service GmbH & Co. KG („VDV-ETS“) statt. Zudem wird ein Kontrollnachweis an die VDV-ETS übermittelt, die den Datensatz im Rahmen einer Missbrauchsanalyse auf Manipulationen, d. h. Echtheit und Unverfälschtheit der elektronischen Fahrkarte, prüft. Der Nachweis enthält Angaben zu Datum und Zeit, Art der Transaktion („Kontrolle“) sowie die Produktnummer, den Herausgeber der Chipkarte einschließlich Abo-Nummer („Berechtigungsnummer“), den Tarifverantwortlichen und das prüfende Unternehmen. Diese Ausgabe- und Kontrollnachweise liegen für die WestfalenBahn ausschließlich in Form von pseudonymisierten Daten vor. Die Daten eines Kontrollnachweises werden im System der VDV-ETS gelöscht, wenn alle Prüfungen des Kontrollnachweises durchgeführt und keine Auffälligkeiten festgestellt worden sind. Darüber hinaus wird die Kontrolltransaktion auf Ihrer Chipkarte gespeichert, damit Sie diese sowie die vorherigen Transaktionen, die mit Ihrer Chipkarte getätigt wurden, selbst einsehen können. Die Einträge im sogenannten Applikationslogbuch auf der Chipkarte können auf Ihren Wunsch jederzeit gelöscht werden. Automatisch sind nur zehn Transaktionsnachweise speicherbar, die sich jeweils wieder überschreiben (Ringspeicher). Bitte wenden Sie sich hierzu an Ihren Vertragspartner, von dem Sie Ihre Deutschlandticket-Chipkarte erhalten haben. Abschließend sind wir gemäß Art. 15 Abs. 1 DS-GVO dazu verpflichtet, Ihnen noch folgende Informationen mitzuteilen: Die betroffene Person, also Sie, haben ein Recht auf Berichtigung oder Löschung der Sie betreffenden personenbezogenen Daten, ein Recht auf Einschränkung der Verarbeitung und ein Widerspruchsrecht gegen die Verarbeitung. Sie haben ein Beschwerderecht bei einer Aufsichtsbehörde. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Ihr Westfalenbahn-Kundenservice-Team WestfalenBahn GmbH
30.8.2023 - Nachfragen an die Westfalenbahn
Ich habe Nachfragen dazu: WestfalenBahn Kundenservice: Im Falle eines Deutschlandtickets auf Basis einer VDV (((eTicket-Chipkarte findet darüber hinaus bei jeder Fahrausweiskontrolle ein Abgleich mit einer deutschlandweiten Aktualisierungs- bzw. Sperrliste der VDV eTicket Service GmbH & Co. KG („VDV-ETS“) statt.
Frage: Findet dieser Abgleich online statt oder mittels im Kontrollgerät täglich aktualisierter Sperrliste? Diese Ausgabe- und Kontrollnachweise liegen für die WestfalenBahn ausschließlich in Form von pseudonymisierten Daten vor.
Frage: Wo werden diese bei der WestfalenBahn gespeichert und wie lauten die Regeln für die Speicher- bzw. Löschfristen dazu? Die Daten eines Kontrollnachweises werden im System der VDV-ETS gelöscht, wenn alle Prüfungen des Kontrollnachweises durchgeführt und keine Auffälligkeiten festgestellt worden sind.
Frage: Wie lange dauert dieser Prüfprozess üblicherweise? Frage: Ist die Übermittlung der Kontrollnachweisdaten an die VDV-ETS verschlüsselt? Vielen Dank und viele gute Grüße,
30.8.2023 heise.de - Deutschlandticket führt kaum zu Verzicht aufs Autofahren
Das Deutschlandticket führt nur begrenzt dazu, dass Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen. Zwar habe das für 49 Euro erhältliche Ticket seit seiner Einführung zum 1. Mai dieses Jahres die Ticket-Abozahlen für den ÖPNV um zehn Prozent ansteigen lassen, aber lediglich ein Fünftel der Neu-Abonnenten haben gleichzeitig auch ihre Autonutzung reduziert. Das zeigen Daten aus Umfragen und einer Smartphone-App des Forschungsprojekts Mobilität.Leben der Technischen Universität München. Auch habe das Deutschlandticket besonders wenig Einfluss auf die Autonutzung von Personen, die vorher schon ein ÖPNV-Abo besaßen. Sie reduzierten ihre Autonutzung um sieben Prozent. Über alle Studienteilnehmer mit Deutschlandticket hinweg stieg der Anteil der Nutzung des ÖPNV an ihrer Tagesmobilität im Schnitt um fünf bis sieben Prozentpunkte, heißt es in einer Mitteilung der TU München. Der Mobilfunkanbieter Telefónica hat im Juli aus von ihm erhobenen Mobilitätsdaten errechnet, dass nach Einführung des Deutschlandtickets die Zahl der täglichen Zugfahrten über 30 km gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 um 9,6 Prozent angestiegen ist. Der Anteil der Zugfahrten am gesamten Verkehrsaufkommen habe um 2,5 Prozent zugenommen, täglich seien fast 100.000 weniger Pendler mit dem Auto unterwegs. "Ansehen des ÖPNV gehoben" Eine abschließende Bewertung des zunächst bis 2025 laufenden Deutschlandtickets sei bisher nicht möglich, heißt es aus der TU München. Insbesondere müsse eine Gesamtbilanz gezogen werden zwischen den Kosten für die Steuerzahlenden durch die Subventionierung des Preises von 49 Euro und den eingesparten Folgekosten durch CO₂-Reduktion, bessere Lebensqualität und weiteren möglichen positiven gesellschaftlichen Effekten. Nach ersten Ergebnissen sei es gelungen, das Ansehen des ÖPNV in Deutschland zu heben und Schritte hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätssystem anzustoßen. Nun müsse dringend das ÖPNV-Angebot flächendeckend weiter ausgebaut werden, um noch mehr Menschen auch tatsächlich eine sinnvolle Nutzung des Deutschlandtickets zu ermöglichen. Für das Projekt Mobilität.Leben wurden per Smartphone-App die Daten von 506 Nutzenden an insgesamt 18.222 Personentagen ausgewertet. An den zusätzlichen zwei Online-Umfragen nahmen jeweils 991 Menschen teil. Quelle: https://www.heise.de/news/Deutschlandticket-fuehrt-kaum-zu-Verzicht-aufs-Autofahren-9290090.html
1.9.2023 - DLF: DeutschlandticketAcht Prozent mehr Nutzer im ÖPNV
In einer Umfrage des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen gaben acht Prozent der Ticketkäufer an, vorher nicht mit Bus und Bahn gefahren zu sein. 42 Prozent hatten schon vorher ein ÖPNV-Abo. 47 Prozent nutzten zwar Bus und Bahn, aber ohne Abo. Insgesamt hatten im Juli und August jeweils rund 10 Millionen Fahrgäste das Deutschlandticket. Der Verband forderte Bund und Länder auf, sich über die künftige Finanzierung des Tickets in den kommenden Jahren zu verständigen. Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/acht-prozent-mehr-nutzer-im-oepnv-100.html
22.9.2023 - Die Westfalenbahn meldet sich mit einer Antwort zurück
wir nehmen Bezug auf Ihre weitere Anfrage zur Datenverarbeitung im Rahmen der Fahrausweiskontrolle eines Deutschlandtickets auf Basis einer VDV (((eTicket-Chipkarte, die wir gerne wie folgt beantworten: Die Ausgabe- und Kontrollnachweise werden bei der WestfalenBahn auf Servern mit Standort innerhalb der Bundesrepublik Deutschland verarbeitet und nach Ablauf von drei Monaten gelöscht. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen aus betrieblichen Gründen leider keine genaueren Angaben zur Prüfstrategie und dem damit verbundenen Abgleich der Aktualisierungs- bzw. Sperrlisten machen können. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Ihr Westfalenbahn-Kundenservice-Team
28.9.2023 - DLF: Streit über Deutschlandticket - Baden-Württembergs Verkehrsminister: Auf Wissing können die Länder nicht mehr vertrauen
Bei der dauerhaften Finanzierung wälze der Bundesminister die Kostenrisiken auf die Länder ab. Auch andere Ressortchefs der Länder warnten vor einem Aus des 49-Euro-Tickets. Wissing hatte seine Teilnahme an der heutigen Konferenz abgesagt und sich vertreten lassen. Der FDP-Politiker sagte dem Sender ntv, er lehne neue Gespräche über weitere Bundesgelder ab. Seit Mai kann das Deutschlandticket für Busse und Bahnen bundesweit im Nah- und Regionalverkehr verwendet werden. Bund und Länder geben bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro. Offen ist bislang, ob mögliche Mehrkosten auch in Zukunft zur Hälfte geteilt werden.
30.9.2023 - Presseanfrage an die VDV
in Vorbereitung eines Beitrags bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen zum 49-Euro-Ticket bis zum 4.10.2023: Im Falle der Fahrscheinkontrolle eines 49-Euro-Tickets in Form einer Chipkarte wird ein so genannter Kontrollnachweis-Datensatz erzeugt und an die VDV-ETS übermittelt. 1.) Welche Daten sind in diesem Datensatz enthalten? 2.) Wie viele solcher Kontrollnachweis-Datensätze erreichen die VDV-ETS derzeit täglich? 3.) Wie viele der in Deutschland tätigen Verkehrsverbünde, die Fahrscheinkontrollen durchführen, übermitteln diese Datensätze an die VDV-ETS mit heutigem Stand? 4.) Welche Datenverarbeitung erfolgt bei der VDV-ETS im Zuge einer solchen Kontrollnachweis-Datenübermittlung? 5.) Werden diese Daten oder Teile davon an Dritte weitergegeben? Falls ja: Welche Daten an welche Empfänger? 6.) Wie lange werden die Daten der Kontrollnachweise bei der VDV-ETS gespeichert? 7.) Gab es oder gibt es eine Überprüfung des hier angesprochenen Datenübermittlungs und -verarbeitungsprozesses durch den BfDI oder den zuständigen Landesdatenschutzbeauftragten? Mit welchem Ergebnis? 8.) Gibt es eine Datenschutzfolgeabschätzung (DSFA) zum Vorgang und wo kann diese eingesehen werden? Vielen Dank und viele gute Grüße,
2.10.2023 - Antworten von VDV
da wir diese Fragen des Öfteren erhalten, haben wir hier alle relevanten Infos zusammengestellt. Das müsste den Großteil Ihrer Fragen beantworten. Die Anzahl der eingehenden Datensätze ist noch relativ überschaubar. Vor allem die großen Verkehrsunternehmen nutzen noch ihre eigenen Monitoringsystem und haben den Anschluss eher für das kommende Jahr auf der Agenda. Aktuell schließen sich vor allem die Unternehmen an, die durch das D-Ticket ganz neu in der Welt der digitalen Tickets angekommen sind, eher ausschließlich das D-Ticket vertreiben und keine eigenen Monitoring-Systeme besitzen. Mit den Datenschützern stehen wir im Austausch. Das Gesamtsystem von (((eTicket Deutschland wurde in seiner Konzeption eng mit dem ehemaligen Düsseldorfer Kreis erarbeitet. Damit ist privacy by design schon vor der DSGVO in (((eTicket Deutschland verankert gewesen. Bezüglich des zentralen Monitorings wurden alle relevanten Unterlagen an den LDI NRW übergeben, der diese in seiner Zuständigkeit für dieses Thema an die Konferenz der Landesdatenschützer und des Bundes weitergegeben hat. Der Prozess läuft, aber da wir von der ursprünglichen Konzeption nicht abgewichen sind, rechnen wir mit keinen Veränderungen des Datennutzungskonzeptes. Mit freundlichen Grüßen xxx
7.11.2023 - DLF: Deutschlandticket - Finanzierung vorerst gerettet, viele Fragen bleiben
Für 49 Euro im Monat kann man seit dem 1. Mai 2023 mit dem Deutschlandticket den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der gesamten Bundesrepublik nutzen, also Regionalzüge, Busse, U-Bahnen und mehr. Ob das langfristig so bleibt, ist weiter unklar. Bund und Länder haben bei ihrem Treffen am 6. November zwar Schritte zu einer weiteren Finanzierung vereinbart. Doch wie diese in den Jahren 2024 und 2025 im Detail aussieht, bleibt offen. Ein Überblick. Worauf haben sich Bund und Länder geeinigt? Bei ihrem Treffen am 06.11.2023 haben Bund und Länder beschlossen , dass in diesem Jahr nicht verbrauchte Zuschüsse für das Deutschlandticket im Jahr 2024 genutzt werden dürfen, um bei den Verkehrsunternehmen entstandene Mehrkosten auszugleichen. In den Blick rückt auch der Preis von 49 Euro, der ausdrücklich als „Einführungspreis“ gilt. Die Verkehrsminister der Länder sollen rechtzeitig vor dem 1. Mai 2024 ein Konzept zur Umsetzung des Tickets 2024 erarbeiten – dann besteht das Deutschlandticket für den bundesweiten Nahverkehr seit einem Jahr. Für die jetzt beschlossene Umschichtung ungenutzter Mittel von 2023 auf 2024 ist eine Gesetzesänderung nötig. Mit dem angepeilten Konzept soll „eine weitere Nachschusspflicht durch Bund und Länder“ 2024 ausgeschlossen werden. Warum hält die Bundesregierung das 49-Euro-Ticket für einen Erfolg? Seit dem Start des Deutschlandtickets im Mai 2023 wurden bis in den August elf Millionen Abos verkauft, die man digital erwerben und monatlich kündigen kann. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) wertet dies als großen Erfolg, wie er nach dem Bund-Länder-Treffen Anfang November erneut betonte. Der Beschluss von Bund und Ländern am 6. November bekräftige das im vergangenen Jahr vereinbarte Finanzkonzept, so Wissing. Dies zeige, dass die von den Ländern losgetretene Debatte über die Finanzierung des Deutschlandtickets überflüssig gewesen sei. Warum gibt es weiter Streit um die Finanzierung? Dem Finanzkonzept nach steuern Bund und Länder bis 2025 je rund 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung bei. Mögliche Mehrkosten würde man sich bis 2023 teilen. Verkehrsbranche und Länder forderten das lange auch für 2024. Das Ticket sei ohne Bundesbeteiligung gefährdet, hatten sie gewarnt. Mit dem Beschluss der Umschichtung der Mittel von 2023 auf 2024 ist diese Forderung zunächst zurückgestellt. Das Problem: Welche Mehrkosten es wirklich gibt, lässt sich noch nicht beziffern. Sie können etwa durch gestiegene Energiepreise und Personalkosten anfallen. Die Länder sind im Kern für den Nahverkehr zuständig, erhalten dafür aber auch Geld vom Bund, unter anderem über die sogenannten Regionalisierungsmittel, die kräftig erhöht wurden. Der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) sprach von einer prognostizierten Finanzierungslücke von 400 Millionen Euro für 2023 und 2024. Der Bund müsse deshalb seine Blockadehaltung aufgeben, so der Verband vor dem Bund-Länder-Treffen am 6. November. Die stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Carina Konrad, appellierte an die Länder, sie müssten dringend Reformen bei den Verkehrsverbünden durchführen und diese effizienter machen. Sie nannte die Schaffung von Mobilitätsknotenpunkten in den Regionen und den Ausbau und die Modernisierung von Strecken. Bundesverkehrsminister Wissing forderte unter anderem eine Verkleinerung der Anzahl der derzeit mehr als 60 Verkehrsverbünde. Auch so könnten Gelder eingespart werden. Dem halten die Verbünde entgegen, das eine Verkleinerung die Mehrkosten beim Deutschlandticket nicht aufwiegen würde. Mit dem Auftrag an die Verkehrsminister, ein Konzept für die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets zu erstellen, gerät auch der Preis von aktuell 49 Euro in den Blick. Zum Auftrag gehört, dass man sich auf einen Mechanismus zur Fortschreibung des Preises verständigen soll, „der auch eine Erhöhung beinhalten kann“, heißt es. Der Deutsche Caritasverband warnte bereits, dass für Familien mit kleinem Einkommen der Preis von 49 Euro für das Ticket schon jetzt hoch sei. Dies deckt sich mit einer Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der dpa. Mehr als ein Drittel der Befragten würde das Deutschlandticket kündigen, wenn es teurer als 49 Euro werden würde. Welche Kritik gibt es am 49-Euro-Ticket? Auch Mobilitätsforscher wie Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) sehen den Preis von 49 Euro als größtes Problem des Deutschlandtickets. Das sei zu teuer, „um Verlagerungseffekte messen zu können“, sagte der Forscher im Deutschlandfunk. Autofahrer seien mit dem 49-Euro-Ticket ebenfalls „nicht wirklich zu begeistern“. Auch dafür sei der Preis zu hoch. Praktisch habe die Bahn mit dem 49-Euro-Ticket keine neuen Kunden gewonnen, kritisiert Knie. Das Deutschlandticket werde vor allem von Menschen nachgefragt, die vorher teurere Abos gehabt hätten oder Gelegenheitskunden gewesen seien. Noch immer nutzten weniger Menschen als vor der Pandemie die öffentlichen Verkehrsmittel. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt der Verkehrsökonom Christian Böttger von der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Demnach werde durch das Deutschlandticket nur etwa 0,5 Prozent des Autoverkehrs tatsächlich verlagert. Laut dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bedeute dies, dass nur fünf Prozent der mit dem Ticket gemachten Fahrten verlagerte Fahrten seien, so Böttger. Umgerechnet in Personenkilometer seien dies vier bis fünf Milliarden pro Jahr zusätzlich. Dafür gebe man vier Milliarden Euro für das Deutschlandticket aus – viel Geld für einen geringen Effekt. Das gelte auch für die Treibhausgase, so Böttger. Jede mit dem Deutschlandticket eingesparte Tonne CO2 koste 6.000 oder 8.000 Euro. Dies sei „absurd viel Geld“. Das Bundesverkehrsministerium geht von CO2-Einsparungen von etwa 22 Megatonnen aus, während das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium mit vier Megatonnen rechnet. Hier herrscht mindestens Unklarheit. Zudem erreiche man mit der Subvention des Deutschlandtickets nicht die Menschen, die bedürftig seien, kritisiert Böttger weiter. „Die großen Profiteure sind die Leute, die aus der Mittelschicht kommen, die in den Vororten wohnen, im Speckgürtel, und die teilweise sehr teure Monatskarten brauchen, um in die Stadt zu pendeln. Dann zahlt man normalerweise 200 Euro im Monat für seine Monatskarte.“ Diese Menschen bekämen mit dem 49-Euro-Ticket Geld geschenkt. Welche alternativen Ideen zum 49-Euro-Ticket gibt es? Verkehrsökonom Böttger schlägt vor, deutlich mehr Geld in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur für Bus und Bahn zu stecken anstatt in das Deutschlandticket. Dazu gehöre etwa ein neues Ticketing-System, mit dem man unkompliziert „bundesweit fahren kann, ohne in jeder Stadt neu überlegen zu müssen, wo man sein Ticket kaufen kann“. Mobilitätsforscher Knie setzt am Preis des Tickets an. Dieser sollte bei 29 Euro liegen, fordert er. So könne man jene Menschen als Bahnkunden gewinnen, die vorher keine gewesen seien. Kritik, dass Züge dadurch überlastet werden könnten, kontert Knie mit dem Hinweis, dass die durchschnittliche Auslastung im Regionalbetrieb nur bei 15 bis 16 Prozent liege. Dort sei noch viel Luft nach oben. Nur in den Ferienzeiten sei dies anders. Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/deutschlandticket-finanzierung-kosten-bilanz-100.html
17.4.2023: DLF - Verkehrsministerkonferenz - Länder fordern Finanzierung des Deutschlandtickets bis 2036
Demnach soll der Zuschuss von Bund und Ländern bei je 1,5 Milliarden Euro pro Jahr gedeckelt werden. Etwaige Kostensteigerungen müssten dann mit regelmäßigen Preiserhöhungen aufgefangen werden, hieß es weiter. Städtetag warnt vor Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr Der Deutsche Städtetag warnte vor dem Hintergrund des Ministertreffens vor massiven Einschränkungen im Nahverkehr. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass einige Städte schon bald aus Finanznot ihre Fahrpläne ausdünnen müssten, sagte Städtetagspräsident Lewe der „Rheinischen Post“. Die Finanznot im öffentlichen Verkehr ist das zentrale Thema der Verkehrsministerkonferenz, zu der Nordrhein-Westfalens Ressortchef Krischer eingeladen hat. Im Deutschlandfunk hatte der Grünen-Politiker den von Bundesverkehrsminister Wissing vorgeschlagenen kapitalgedeckten Infrastrukturfonds als denkbaren Weg bezeichnet. Privates Kapital sei dabei neben Einnahmen aus der LKW-Maut und Steuermitteln eine Option. Um bei Bussen und Bahnen allein den Bestand von heute zu erhalten, seien bis zum Jahr 2030 rund 40 Milliarden Euro zusätzlich erforderlich, betonte Krischer. Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/laender-fordern-finanzierung-des-deutschlandtickets-bis-100.html
17.4.2023 - NDR: Deutschlandticket ausgedruckt: Mann aus Bus geworfen
Nach eigenen Angaben besitzt der Mann kein Smartphone. Sein gültiges Deutschlandticket zeigte er daher in Papierform vor - doch das wurde im Stadtbus der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB) nicht akzeptiert. Zuerst hatte das Göttinger Tageblatt berichtet. Die GöVB wollten sich auf NDR Anfrage nicht konkret zu dem Vorfall äußern und verwiesen stattdessen auf den Verkehrsverbund Südniedersachsen (VSN). "Wenn man ein Ticket ausdruckt, einen Screenshot oder ein Bild macht, dann unterwandert man die Tarifbestimmungen und es gilt nicht mehr als gültiges Ticket", teilte VSN-Sprecherin Janina Ternedde mit. Kritik kommt vom Fahrgastverband Pro Bahn: Der Vorsitzende Gerd Aschoff nannte das Vorgehen ein "Unding". Er fordert eine Übergangslösung für Menschen ohne Smartphone. Eine Lösung gibt es bereits: Nachdem Anfang des Jahres das Deutschlandticket in Papierform abgeschafft wurde, kam als Ersatz eine Chipkarte, die auch ohne Smartphone digital genutzt werden kann. Der Haken: Die Karte ist noch nicht flächendeckend verfügbar. Während sie in Braunschweig oder Wolfsburg bereits genutzt wird, fehlt sie unter anderem in Göttingen, Hannover oder Lüneburg. Gerd Aschoff sieht darin eine Doppelmoral: "Da haben einige ganz oben, allen voran der Bundesverkehrsminister, nicht zu Ende gedacht". Zwar lägen die Vorteile des Smartphones auf der Hand, so der Pro Bahn-Sprecher. Aber auf diese Weise würden große Gruppen von der Nutzung des günstigen Nahverkehrsabos ausgeschlossen."Im übrigen auch einkommensschwache Menschen. Die sollen sich erst mal für mehr als 200 Euro ein Smartphone kaufen, das kann es einfach nicht sein", sagte Aschoff. Junge Schüler besitzen oft kein Smartphone Der VSN sieht kein Problem. Wer kein Smartphone habe, könne sich eine Chipkarte auch einfach bei einem anderen Verkehrsverbund kaufen, erklärte VSN-Sprecherin Janina Ternedde. Wann es eine Chipkarte in Göttingen geben wird, könne man noch nicht genau sagen. "Wir streben den Spätsommer an", so die Sprecherin. Müssen Menschen aus Lüneburg also nach Hamburg fahren, um das Deutschlandticket als Chipkarte zu bekommen? Für Aschoff klingt das wie ein schlechter Scherz, denn das Smartphone-Ticket stelle nicht nur ältere Menschen vor Probleme: "Das gilt zum Beispiel auch für die Schülerinnen und Schüler, die im öffentlichen Nahverkehr schon mit sechs oder sieben Jahren unterwegs sind. Ich kenne viele Eltern, die sagen, in dem jungen Alter gibt es noch kein Smartphone." Deshalb fordert er von den Verkehrsbetrieben bei Fahrscheinkontrollen mehr Fingerspitzengefühl, bis die Chipkarte flächendeckend verfügbar ist.
22.5.2024 - heise.de: Deutschlandticket - Massenhafter Betrug mit gestohlenen Kontodaten
Fast alle Verkehrsunternehmen in Deutschland sind von Betrugsversuchen beim Kauf von Deutschlandtickets betroffen. Kriminelle bestellen in großem Ausmaß online Deutschlandtickets und geben dabei falsche oder gestohlene Kontodaten an. Davon seien nahezu alle Verkehrsunternehmen in Deutschland betroffen, teilen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit. Die Abbuchung schlage dann entweder fehl oder belaste ein Konto, dessen Inhaber die Bestellung gar nicht ausgelöst habe. Die DVB allein sei von etwa 15.000 Rückbuchungen betroffen, das bedeute einen wirtschaftlichen Schaden von rund 1,4 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung. Das ganze Ausmaß der gestohlenen Kontodaten sei schwer abzuschätzen, weil die Opfer den Betrug zunächst bemerken und dann das falsch abgebuchte Geld zurückfordern müssen. Die DVB arbeiten nun zusammen mit Ermittlungsbehörden daran, Sicherheit und Integrität des Deutschlandtickets zu gewährleisten. Momentan könne das Ticket daher nur als Chipkarte bestellt werden, bis weitere Sicherheitsvorkehrungen greifen. Welche das sind, verraten die DVB nicht, damit die Arbeit der Ermittlungsbehörden nicht beeinträchtigt wird. Keine Prüfungen Um das Deutschlandticket unbürokratisch anbieten zu können, haben die DVB nach eigenen Angaben auf langwierige Bonitätsprüfungen und Schufa-Auskünfte verzichtet. Das machten sich die Täter zunutze und kauften Tickets mit gestohlenen SEPA-Daten. Zunächst traten nur einzelne Fälle auf, zuletzt habe sich diese Betrugsmasche gehäuft, schreiben die Verkehrsbetriebe. Sie raten dazu, Kontoauszüge auf unerklärliche Abbuchungen eines Deutschlandtickets zu prüfen und sich gegebenenfalls bei ihnen zu melden (service@dvbag.de). Um derlei Betrugsversuche zu unterbinden, verlangt die Deutsche Bahn (DB) seit Ende vorigen Jahres von ihren Kunden eine Kontoverifizierung, wenn sie ein Abo abschließen, also beispielsweise das Deutschlandticket kaufen. Die DB arbeitet mit den Finanzdienstleistern Tink und Verimi zusammen. Dabei melden sich die Kundinnen und Kunden im Online-Banking-System ihrer Bank an. Dieses Verfahren schreckt einige Kunden ab. Im Februar dieses Jahres wurde in Sachsen-Anhalt ein 15-Jähriger dingfest gemacht, der verdächtigt wird, verbotenerweise mit Deutschlandtickets gehandelt zu haben. Auf die Weise soll er einen Schaden von etwa 16.000 Euro verursacht haben. Auf seinem Smartphone hat die Bundespolizei nach eigenen Angaben mehrere hunderte Deutschlandtickets mit unterschiedlichen Namen gefunden worden. Die für den Kauf nötigen Daten hat sich der Verdächtige mutmaßlich durch Computerbetrug beschafft.
8./9.7.2024 - Ankündigung der Erhöhung der Preises für das 49-Euro-Ticket
Das Deutschlandticket wird 2025 wohl teurer. Das ist nach einem Treffen der Verkehrsminister und -Ministerinnen der Länder bekannt geworden. Wir erläutern, was bereits feststeht – und was hinter der geplanten Preiserhöhung steckt. Wieso soll der Preis des Deutschlandtickets erhöht werden? Laut NRW-Verkehrsminister Krischer liegt die Preiserhöhung auch daran, dass der Bund Regionalisierungsmittel in Höhe von 350 Millionen Euro zurückhält. Sie sollten der Finanzierung des Deutschlandtickets 2025 dienen. Doch nun soll das Geld frühestens zum 1. September 2026 ausgezahlt werden. Zudem fehlen den Verkehrsunternehmen Einnahmen aus den üblichen Monatsabos oder Einzeltickets, sodass insgesamt Geld fehlt. Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese Kosten jeweils zur Hälfte auszugleichen. Dennoch kommt es immer wieder zu Streit um die langfristige Absicherung des Tickets, mit dem Inhaberinnen und Inhaber seit Mai vergangenen Jahres bundesweit in Bussen und Bahnen des ÖPNV unterwegs sein können. Ab wann wird der Preis für das Deutschlandticket erhöht? Die Preiserhöhung soll erst zum Jahreswechsel kommen. Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Krischer erklärte, der Bund habe die entsprechenden Mittel zugesagt, mit denen die Finanzierung des Deutschlandtickets im laufenden Jahr gesichert sei. Demnach bleibt der Preis bis zum Jahresende bei 49 Euro. Wie viel soll das Deutschlandticket im kommenden Jahr kosten? Wie genau die Preiserhöhung im kommenden Jahr aussehen soll, ist noch unklar. Weitere Planungen soll es laut Verkehrsministerkonferenz im Hebst geben. Dann lägen alle Zahlen, Daten und politische Entscheidungen des Bundes vor. Die Erhöhung soll aber „so moderat wie möglich“ ausfallen, so der Grünen-Politiker Krischer. Der Chef des Fahrgastverbands „Pro Bahn“, Neuß, sagte der „Rheinischen Post“, eine Verteuerung von fünf Euro sollte ausreichen. Ein deutlicherer Anstieg werde das Ticket weniger attraktiv machen. „Bei fünf Euro Erhöhung bleiben die meisten Leute sicher noch dabei.“ Mittelfristig seien 59 Euro denkbar. Die „Rheinische Post“ hatte aus Länderkreisen zitiert, 69 oder 79 Euro sei „der Worst Case, wenn der Bund nicht wie versprochen die Übertragung der Restmittel aus 2023 regelt“. Wie fallen die Reaktionen aus? Aus der Bundespolitik kommt Kritik an der angekündigten Preiserhöhung. Es sei paradox, wenn die Debatte über Preiserhöhungen länderseitig gestartet werde, teilte der Grünen-Sprecher für Verkehrspolitik, Gelbhaar, mit. Nachdem die Übertragung der Bundesmittel gesichert sei, seien höhere Preise „vom Tisch“. Der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, Wortmann, kritisierte die verzögerte Auszahlung von Regionalisierungsmitteln. „Das ist ein Unding und weder unternehmerisch noch wirtschaftlich vertretbar“, sagte Wortmann. Und: Verkehrsverbände - Kritik an möglicher Preissteigerung des Deutschlandtickets Zu den möglichen Preissteigerungen beim Deutschlandticket gibt es skeptische und zum Teil sehr kritische Reaktionen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen warnte davor, die bisherige Aufteilung der Finanzierung zwischen Bund und Ländern aufzuweichen. Auch aus der Politik kommt Kritik. Nach Ansicht des Linken-Bundestagsabgeordneten Riexinger zerstört die Bundesregierung eines ihrer erfolgreichsten Projekte selbst. Der Fahrgastverband Pro Bahn sieht bei einer Erhöhung klare Grenzen. Wie Bundesvorsitzender Neuß der „Rheinischen Post“ sagte, darf die Anpassung nicht mehr als fünf Euro oder zehn Prozent betragen. Bei höheren Preisen würden vor allem Neukunden darüber nachdenken, ob sie das Ticket dann noch kaufen sollten. Das Deutschland-Ticket für den bundesweiten Nahverkehr wird im kommenden Jahr wahrscheinlich teurer. Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Krischer sagte, für dieses Jahr sei die Finanzierung noch gesichert. Ab 2025 sehe das anders aus. Wie teuer das Ticket dann wird, soll im Oktober bei einer weiteren Sitzung der Länder-Verkehrsminister entschieden werden. Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/kritik-an-moeglicher-preissteigerung-des-deutschlandtickets-106.html
23.9.2024 - Ankündigung des Preisanstiegs auf 58 Euro
Das Deutschlandticket soll vom kommenden Jahr an 58 Euro pro Monat kosten. Die Verkehrsminister der Länder verständigten sich auf eine Erhöhung um 9 Euro ab Januar 2025, wie Nordrhein-Westfalens Ressortchef Krischer nach einer Sondersitzung mitteilte. Die Einigung zeige, dass die Länder am Erfolgsmodell Deutschlandticket festhielten und es weiterentwickeln wollten, sagte Krischer. Der Grünen-Politiker ist derzeit Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz. „Mit diesem Preis schaffen wir es, das Ticket attraktiv zu halten und die Finanzierung auf solidere Füße zu stellen.“ Diskussionen um Preis Derzeit kostet das Deutschlandticket 49 Euro im Monat. Bereits im Juli hatten sich die Länder grundsätzlich darauf verständigt, den Preis anzuheben. Bayern brachte zur Kostendeckung 64 Euro pro Monat in die Diskussion. Unter anderem Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg warnten, ein zu hoher Preis würde die Attraktivität des Tickets gefährden. Gleichwohl machten die Länder klar, dass eine solide und langfristige Finanzierung unabdingbar sei. Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert die Preiserhöhung. 58 Euro im Monat seien für viele Verbraucher viel Geld, sagte Vorständin Pop den Funke-Medien. Der Vorsitzende des Fahrgastverband Pro Bahn, Neuß, meinte, ein Sprung auf 54 Euro wäre in Ordnung gewesen. 58 könne Fahrgäste verschrecken. Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergingen, habe man nichts gewonnen, sagte er der Rheinischen Post. Es sei wichtig, dass es aber trotz des höheren Standardpreises dabei bleibe, dass es deutlich rabattierte D-Tickets für Studenten, Schüler und vergleichbare Gruppen gäbe. 1,5 Milliarden Zuschuss Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen. Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt, wurden dafür erhöht. Bisher geben Bund und Länder jeweils rund 1,5 Milliarden Euro hinzu. Im Juli beschloss der Bundestag eine Neufassung des Regionalisierungsgesetzes. Mit der Gesetzesänderung können in den Vorjahren nicht verbrauchte Mittel für die Finanzierung des Deutschlandtickets im nächsten Jahr genutzt werden. Damit sollen mögliche finanzielle Nachteile für die Bundesländer ausgeglichen werden. Das Deutschlandticket gibt es seit Mai 2023. Es berechtigt bundesweit zur Fahrt in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs, nicht aber in Fernzügen. Das Ticket ist als Abonnement gedacht, kann aber monatlich gekündigt werden. Bundesweit nutzen es derzeit rund 13 Millionen Menschen. Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/preis-fuer-das-deutschlandticket-steigt-auf-58-euro-102.html
|