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VW-AG-Hauptversammlungen2014
2015
2020
[Antworten von VW zu den gestellten Fragen in kursiv gesetzt.] 430 Fragen von 23 Aktionär*innen Ermessensleitlinien zur Fragenbeantwortung beschlossen. Fragen und Antworten wurden z.T. zusammengefasst, nicht alle Fragen einzeln beantwortet. Themenblöcke: 1. E-Mobilität & Umwelt
1.) Im Oktober 2015 wurde eine Sicherheitslücke bzw. ein Hack bekannt, mit dem man in VW-Fahrzeugen - von Fahrer und Technik unbemerkt! - den Airbag deaktivieren kann. wie ist der Stand der Dinge hierzu? Ist die damals offenbarte Sicherheitslücke inzwischen flächendeckend geschlossen und kann man davon ausgehen, dass unbemerkte und vom Fahrer ungewünschte Airbag-Deaktivierungen bei Fahrzeugen des VW-Konzerns nicht (mehr) möglich sind? 2.) Stimmt es, dass Google als Teil der Vereinbarung mit Autokonzernen zur Integration von Android Auto angeblich das Sammeln und Übermitteln spezifischer Fahrzeugdaten unter anderem zu Geschwindigkeit, Kühlflüssigkeit, Öltemperatur und Drehzahl verlangt? Hintergrund: Porsche hat Medienberichten zufolge aus diesen Gründen die Intergration von Googles "Car Play"-System für "ethisch nicht vertretbar" gehalten. 3.) Wir Googles "Car Play" in Fahrzeugen anderer Teile des VW-Konzerns eingesetzt und falls ja, bei welchen Marken und Modellen bzw. Konzerntöchtern? 4.) VW hat gemeinsam mit Allianz, Bayer und BASF eine so genannte "Deutsche Cyber-Sicherheitsorganisation (DCSO)" gegründet. Wie viel Geld wurde seitens VW hierin bislang investiert und wie ist der Stand der Dinge um diese "Organisation"? 5.) Wie viele Menschen arbeiten derzeit für die DCSO, wo befindet sich ihr Sitz, welche Rechtsform hat sie? 6.) In welchen zusammenhängen werden ihrer Kenntnis nach Fahrzeuge oder Fahrzeug-Halbzeuge von VW (bzw. der VW-Gruppe) für polizeiliche, militärische oder paramilitärische Zwecke eingesetzt und in welchen Staaten ist dieses der Fall? Dual-use-Güter sind nur schmales Segment. 72500 Amaroks in 2019 - 1% davon an staatliche exekutive Stellen. Weiteres können wir dazu nicht sagen. 10.) Im Juli 2019 wurde bekannt, dass MAN-Fahrzeuge (also Produkte des VW-Konzerns) im Libyen-Krieg eingesetzt werden: "Bei den deutschen Militärtrucks, die offenbar im Libyen-Krieg genutzt werden, handelt es sich um die Modelle MAN SX45. Auf sie sind russische Luftabwehrsysteme vom Typ Pantsir-S1 mit einer Reichweite von bis zu 20 Kilometern montiert worden. (...) Die MAN SX45 werden von dem Joint Venture RMMV hergestellt, in dem die Düsseldorfer Waffenschmiede Rheinmetall mit der VW-Tochterfirma MAN kooperiert. Das einzige Land, dessen Armee auf MAN SX45-Trucks montierte Pantsir-S1-Systeme nutzt, sind laut Experten die Vereinigten Arabischen Emirate. Tatsächlich hat die Bundesregierung, wie Tillack schreibt, im Jahr 2010 die Ausfuhr von "Tiefladersattelaufliegern für Artillerie-Raketen-Systeme" in die Emirate genehmigt." Quelle: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/7989/ Ist Ihnen dieser Umstand bekannt? 11.) Gibt es Vereinbarungen bei der Lieferung von MAN SX45 an Vereinigten Arabischen Emirate, die die Proliferation von kriegstauglichen Produkten wie diesen MAN-Truck an Dritte oder in Kriegsgebiete untersagen oder verhindern sollen? Falls nein: Warum gibt es solche Vereinbarungen nicht und was wird VW zukünftig tun, um den Einsatz von VW-Produkten für Krieg und Terror so weit wie möglich zu verhindern? 12.) Gibt es "Kooperationsvereinbarungen" zwischen VW (bzw. VW-Tochterunternehmen, siehe Vorbemerkung!) und der Bundeswehr respektive dem Bundesverteidigungsministerium oder andere Formen der "zivil-militärischen Zusammenarbeit"? Falls ja: Welche inhaltlichen Felder tun sich hier auf, was beinhalten etwaig vorhandene Vereinbarungen, welches Ziel verfolgen diese im Einzelnen? Welchen Umfang (monetär, personell) haben die Kooperationen und Vereinbarungen jeweils? 5 Forschungskooperationen mit Bundeswehr-Unis in Hamburg und München sowie mit dem Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr. Entwicklung von Algorithmen zur Bedarfsermittlung von Ersatzteilen, Erforschung und Entwicklung einer neuen Auslegungsmethodik für elektrische Maschinen, experimentelle und numerische Optimierung einer teilbeaufschlagten Regelstufe einer Industriedampfturbine, Entwicklung einer Roadmap für Innovationen der automobilen Wertschöpfungskette sowie der Weiterentwicklung der Antriebe schwerer Nutzfahrzeuge. Alle mit öffentlicher Förderung, alle mit einer Ausnahme eine Vielzahl mit weiteren Kooperationspartnern. Finanzieller Beitrag von allen bei ca. 2 Mio Euro. VW hat 2013 in Kooperation mit dem staatlichen chinesischen Fahrzeughersteller SAIC eine Auto-Fabrik in der chinesischen Stadt Urumqi eröffnet. Dort werden etwa 50.000 Mittelklasse-Modelle pro Jahr gefertigt. Es wird gemutmasst, dass möglicherweise die chinesische Staatsführung VW zu dem Bau gedrängt und im Gegenzug die Genehmigung für ein anderes, deutlich größeres Werk in Aussicht gestellt habe. Urumqi gehört zur chinesischen Provinz Xinjiang, wo mehr als eine Million Menschen in Lagern festgehalten. Die Inhaftierten sind oft Uiguren oder gehören anderen ethnischen Minderheiten Chinas an, die dort massiv unterdrückt und erniedrigt werden. Der chinesische Volkswagen-Partner hat im Jahr 2013 zwei Fahrzeuge von VW, vermutlich Geländewagen an die dortige bewaffnete Volkspolizei übergeben. Experten gehen davon aus, dass die Volkspolizei in Xinjiang eine aktive Rolle im Unterdrückungsapparat spielt. Dass die Übergabe der zwei Fahrzeuge so stattgefunden habe hat VW längst bestätigt. Auch, dass es - Zitat - "keinen weiteren Kontakt auf Unternehmensebene" mit der chinesischen Volkspolizei gegeben habe. 13.) Wie viele Fahrzeuge welcher Modelle wurden im letzten Geschäftsjahr im Werk in Urumqi gefertigt und wie hat sich die Gesamtstückzahl der produzierten Fahrzeuge in den letzten fünf Jahren in Zahlen genau entwickelt? 14.) Um welches Modell bzw. welchen Typ handelte es sich bei den beiden an die chinesische Volkspolizei übergebenen Fahrzeugen? 15.) Was genau beinhaltet die Vereinbarung mit der Volkspolizei und gilt dieses derzeit noch? 16.) Gibt es jenseits der "Unternehmensebene" Kontakt zwischen VW (oder chinesischen Werken oder Abteilungen in China, an denen VW beteiligt ist) mit der chinesischen Volkspolizei und falls ja: Welcherart, in welchem Umfang und mit welchem Ziel? 17.) Haben VW oder Joint Ventures, an denen VW oder VW-Töchter beteiligt sind über die beiden genannten Fahrzeuge hinaus andere, weitere Fahrzeuge an die chinesische Volkspolizei (egal wo in China!) geliefert und falls ja, welcherart Fahrzeuge, wann und in welcher Menge ist das geschehen? 18.) Haben VW oder Joint Ventures, an denen VW oder VW-Töchter beteiligt sind Fahrzeuge an das chinesische Militär oder deren Zulieferern geliefert und falls ja, welcherart Fahrzeuge, wann und in welcher Menge ist das geschehen? 19.) Wie hoch waren bzw. sind die voraussichtlichen kosten für Organisation und Durchführung dieser virtuellen Hauptversammlung 2020? 1,5 Mio Euro Kosten, 60% weniger als im letzten Jahr 20.) Halten Sie es für möglich und sinnvoll, auch zukünftig den daran Interessierten Aktionären die Möglichkeit der Online-Verfolgung der Hauptversammlung ohne physische Präsenz anzubieten? (Das selbstverständlich immer vorausgesetzt, dass es dafür eine gesetzliche Grundlage gibt!) Und falls ja: Wäre es auch Ihrer Sicht weiter möglich, auch online in Echtzeit Fragen zur Beantwortung auf der Hauptversammlung einzureichen und sich somit aus der Ferne an der Aussprache zu beteiligen? Nur, wenn die Gesetzgebung das ermöglicht, dann werden wir das prüfen. Online-Frageneinreichtung wirft eine Vielzahl von technischen, logistischen und rechtlichen Fragen auf. Keine abschließende Aussage zu dieser Frage derzeit möglich. 21.) Wie viele Leiharbeiter waren im VW-Konsortium zum Ende des letzten Geschäftsjahres tätig und wie hat sich diese Zahl im Vergleich auf die beiden vorhergehenden Jahre entwickelt? 22.) Gab es im vergangenen Geschäftsjahr Spenden oder Sachleistungen aus den Reihen der VW-AG-Gruppe an Parteien, an Parteipolitiker oder an Parteien nahestehenden Organisationen? Falls ja: Wie hoch waren die einzelnen Spenden/Sachleistungen und an wen gingen diese im Einzelnen? Keine finanz. Spenden, keine Sachleistungen an Parteien. 23.) Wie viele Lobbyisten unterhielt VW zum Ende des Geschäftsjahres 2019 in welchen Städten und wie hoch waren die Kosten für die Anstellung dieser Lobbyisten und die Unterhaltung des Lobbybetriebs aufgegliedert nach Stadt jeweils? 671000 Mitarbeiter insgesamt, darunter 65 Mitarbeiter in London, Washington, Peking, Brüssel und Berlin. Im Mittel liegen die jährlichen personalen Kosten je Mitarbeiter im unteren sechsstelligen Bereich. 24.) An welchen Hochschulen in Deutschland ist VW an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mittels Drittmittelförderung involviert? Wie viele Geld- oder Sachwerte hat jede der geförderten Hochschulen in diesem Zusammenhang im vergangenen Geschäftsjahr jeweils in Summe erhalten? 25.) Wie hoch sind die Ausgaben von VW zur Finanzierung und Unterstützung des VfL Wolfsburg und seiner Tochtergesellschaften im letzten Jahr gewesen? 26.) In welchem Umfang bzw. mit wie viel Geld hat VW Fußballspiele gefördert oder gesponsert? Sofern das der Fall war: Wer waren die Empfänger von Geld- und Sachwerten in diesen Zusammenhängen im Detail? 27.) Wie groß ist der Umsatz im letzten Geschäftsjahr gewesen, den VW mittelbar oder unmittelbar in oder mit Saudi-Arabien oder anderen nichtstaatlichen Akteuren, wie zum Beispiel Unternehmen oder Geschäftsmännern aus Saudi-Arabien, getätigt hat? Gibt es Kooperationsverträge zwischen VW und dem Land Saudi-Arabien oder Unternehmen aus Saudi-Arabien? Falls ja, was behandeln diese Kooperationsverträge im Einzelnen? Keine Kooperation in SA. VW-Group-SA ist nur noch als Hülle da (wurde 2017 beendet), ohne wirtschaftliche Tätigkeit. Import erfolgt über Samarco, vertraglich an AVMA (Audi und VW) bzw. die PME Porsche angebunden ist. Umsatz in VA 486 Mio Euro in 2018, 294 Mio. Euro in 2019. 28.) Liegen Ihnen irgendwelche Hinweise oder Informationen darüber vor, dass VW oder Teile der VW-Konzernstruktur in der Vergangenheit Opfer von Geheimdiensten oder geheimdienstlicher Wirtschaftsspionage geworden sind? Was können Sie ggf. zu diesen Vorfällen sagen? Unabhängig von dem jüngst geschlossenen wegweisenden Vergleich, wonach VW rund 5,5 Millionen Euro Entschädigung an Opfer der ehemaligen brasilianischen Militärdiktatur aufgrund eigener Verstrickungen damit zahlen will und über den ich mich freue: 29.) In Medienberichten ist von der Zusammenarbeit von VW mit der ehemaligen Militärdiktatur in Brasilien die Rede gewesen. So heißt es in einem Bericht - ich zitiere: "Ein Dokument, das aus dem Archiv des ehemaligen Folterzentrums Dops stammt, ist eine Liste von gewerkschaftlich organisierten Arbeitern, die VW an die Militärs weitergegeben hat." Ist Ihnen dieser Sachverhalt bekannt? Können Sie diesen bestätigen oder dementieren? 30.) Es heißt in dem Bericht weiter - Zitat: "Ein anderes Dokument belegt, dass VW kritische Arbeiter bespitzelte." Auch hier: Ist Ihnen dieser Sachverhalt bekannt? Können Sie diesen bestätigen oder dementieren? 31.) Der ehemalige Kommission - Metallarbeiter Lúcio Bellentani sagte vor der Wahrheitskommission in Brasilien, die das Ganze im Moment aufklärt, aus er sei im Juni 1972 im VW-Werk festgenommen und schon im Beisein von Sicherheitsleuten der Firma geschlagen worden. Dann sei er in das Folterzentrum Dops gebracht worden, wo er wochenlang gefoltert wurde. Im Zuge einer vergangenen Hauptversammlung darauf angesprochen teilten Sie mit: "Eine persönliche Befragung von Herrn Bellentani ist bislang noch nicht zustande gekommmen. Weitere Recherchen sind erforderlich." Was ist nun daraus geworden? Gab es inzwischen Kontakte und Austausch mit Herrn Bellentani und wenn ja mit welchem Ergebnis? Und was haben die weiteren Recherchen ergeben? 32.) Was unternimmt VW im Moment, also jetzt und nach Abschluss dreier Gerichtsverfahren und der Einigung auf den Vergleich, um diese Vorwürfe sachlich und gerecht zu untersuchen und der Wahrheitskommission des brasilianischen Bundesstaates Sao Paulo zuzuarbeiten? 33.) Was beinhaltet der Vergleich im Einzelnen, welche Teilsummen gehen an welche Stellen und wie soll die Aufarbeitung fortgeführt werden? 34.) Gab es personelle, gibt es führungstechnische Konsequenzen innerhalb VWs als Folge aus den Aufarbeitungen? Liegt mehr als vier Jahrzehnte zurück. Bereits 1979 massive Verbesserungen der Unternehmens- und Führungskultur in Brasilien eingeleitet. 35.) Gibt es weitere anhängige oder drohende Gerichtsverfahren, die sich mit den Verstrickungen VWs mit der ehemaligen brasilianischen Militärdiktatur befassen oder damit zusammenhängen? VW hat als erstes ausländisches Unternehmen die Geschichte in der brasil. Militärdiktatur aufgearbeitet. Am 24.9.2020 hat VW do Brasil ein Conduct Adjustment Agreement mit der Bundesanwaltschaft und Staatsanwaltschaft Sao Paulo und der Generalstaatsanwaltschaft Sao Bernado de Campo vereinbart. 36.) Im August 2019 verbrannte ein Mensch, der mutmasslich Mitschnitte von VW-internen Arbeitstreffen angefertigt haben soll, in seinem Auto. Hauptsächlich geht es bei allem um den Streit zwischen VW und dem Zulieferer Prevent. Welche Funktion und welche Aufgaben hatte dieser ehemalige VW-Mitarbeiter innerhalb der VW-Konzernstruktur? 37.) Zu welchem Datum wurde das Arbeitsverhältnis mit diesem Mitarbeiter aufgelöst? 38.) Wann fand ein letzter Kontakt zwischen VW oder VW-Mitarbeiter*innen und dieser Person statt und worum ging es dabei? 39.) Wann wird VW das erste Wasserstoff-angetriebene, also mit einer Brennstoffzelle betriebene Fahrzeug in Serie anbieten?
"Wir von VW tolerieren keine Menschenrechtsverletzungen in unserer Lieferkette"
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