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Anonym-postversenden

Ausgangslage


Seit dem Bekanntwerden, dass auch die Deutsche Post nahezu jede Briefpost automatisiert scannt bzw. erfasst (Absender- und Zielanschrift!) und nicht genau klar ist, was mit diesen Daten passiert, ist der Wunsch zur Durchsetzung anonymer Kommunikation auch im Brief- und Postversand gestiegen bzw. neu gewachsen.

Bei der Deutschen Post anonym Post verschicken und in Empfang nehmen zu können, ist seit der Abschaffung der Postlagerkarte in 1991 nicht mehr möglich. Auch andere privatwirtschaftliche Unternehmen (z.B. PIN, Citipost etc.) bieten so eine Lösung nicht an.

Wie könnte also eine lokal organisierte Brief- und Paketzustellung funktionieren?

Wir sammeln hier ein paar erste - und ganz sicher unvollständige und verbesserungswürdige! - Ideen.

Randbedingungen


  • Die Struktur soll möglichst einfach, überschaubar und robust sein.
  • Es soll sowohl Brief- als auch Paketversand (z.B. anonymes oder pseudonymes Bestellen bei Amazon mittels Gutscheinen) möglich sein.
  • Die Angreifbarkeit und die Chancen zur Überwachung oder Unterminierung sollten so gering wie möglich gehalten werden.

Zustellung


Zustellungs-Variante 1: Zentrale Annahmestelle


Das kann eine Privatperson, ein Unternehmen oder ein eigener Verein sein.

  • Pro Stadt gibt es eine zentrale Versandanschrift. Das kann eine Privatperson, ein Unternehmen oder ein eigener Verein sein.
  • Briefe und selbst gepackte Pakete werden mit einem fiktiven Code-Namen adressiert und in einen weiteren Umschlag getan, der als Absender und Ziel diese Versandanschrift aufweist.
  • Fremdverpackte Pakete (z.B. Amazon) werden mit fiktiven Code-Namen und dem Zusatz "bei: ... [Versandanschrift]" adressiert.
  • Die Sendungen werden an der zentralen Annahmestelle gesammelt und nach einer der weiter unten optional aufgeführten Varianten weiter verteilt oder abgeholt.

Pro


  • Relativ einfach zu organisieren.

Nachteile


  • Wer die Sendungen an die eine zentrale Anschrift überwacht, evtl. sogar die Weiterverteilung oder Abholung ganzzeitlich überwacht, kann damit gewahr werden, wie viel Post an wen eingeht.
  • Benötigt wird eine zentrale Annahmestelle, die das Risiko dieser Überwachung auf sich nimmt

Zustellungs-Variante 2: Dezentrale Annahmestellen


  • Pro Stadt gibt es eine mehrere Versandanschriften. Deren Liste liegt nur einer einzelnen vertrauenswürdigen Person oder Gruppe vor.
  • Wer an der anonymen Briefpostverteilung teilnehmen möchte, muss persönlich zu einem der (z.B. wöchentlich) regelmäßige Treffen kommen und erhält eine der zur Verfügung stehenden Versandanschriften.
  • Briefe und selbst gepackte Pakete werden mit einem fiktiven Code-Namen adressiert und in einen weiteren Umschlag getan, der als Absender und Ziel diese Versandanschrift aufweist.
  • Fremdverpackte Pakete (z.B. Amazon) werden mit fiktiven Code-Namen und dem Zusatz "bei: ... [Versandanschrift]" adressiert.
  • Die Sendungen werden von den mehreren Empfängern zur zentralen Annahmestelle gebracht oder von den dezentralen Empfängern abgeholt und nach einer der weiter unten optional aufgeführten Varianten weiter verteilt oder abgeholt.

Pro


  • Infiltrierung/Überwachung fällt schwerer als bei Variante 1.

Nachteile


  • Wer die Weiterverteilung oder Abholung ganzzeitlich überwacht, kann damit gewahr werden, wie viel Post an wen eingeht.
  • Benötigt werden möglichst viele mitmachende Versandadressen.
  • Aufwand/Hemmschwelle zum Mitmachen ist etwas höher als bei Variante 1.

Authentifizierung der Empfänger


Entweder lediglich durch Angabe des korrekten, von den Mitmachenden selber ausgedachten fiktiven Code-Namens.

Oder durch zentrale Vergabe von nur einmalig zu verwendenen Codenamen durch die lokale Orga, z.B. in Form von Papierschnitzeln mit individuellem Abrissmuster.

Abholung/Verteilung


Variante 1: Abholung


  • Die zentrale Annahmestelle hat pauschal feste Öffnungszeiten und/oder individuell vereinbarte ... oder ist - weil mit anderen Strukturen zusammengelegt - sowieso zu mehreren Zeiten besetzt.

Variante 2: Verteilung


  • Die eingegangenen Sendungen werden an die Empfänger verteilt. Dazu müssten diese eine Zustellanschrift mitteilen, hinterlassen haben oder anderswie angeben.

Variante 3: Weiter-Versendung


  • Die eingegangene Sendungen werden weiter versendet. In diesem Fall dient die zentrale Annahmestelle quasi wie ein Tor-Knoten.
  • Die Postanschrift, wohin weiter versendet werden soll, kann diesem entweder verschlüsselt gemailt oder als ausgdruckter verschlüsselter Text dem Brief beigelegt werden, der nur (nach Einscannen und OCR-Konvertieren) mittels dem geheimen Schlüssel der zentralen Annahmestelle entschlüsselt werden kann.
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Zuletzt geändert am 10.08.2014 18:25 Uhr