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Uestra

10.8.2017 - Fragen und Antworten zur Hauptversammlung der üstra AG


Fragen und Antworten zur üstra-HV am 10.8.2017 in Hannover. Ergänzt mit Informationen aus vorhergehenden Hauptversammlungs-Informationen.


1.) Wie viele Straftaten wurden im Geschäftsjahr 2015 an Haltestellen oder in Bussen oder Bahnen der üstra verübt und verfolgt und in welche Deliktformen gliedern sich diese im Einzelnen auf? (Also: Wie viele davon waren bspw. Raubüberfälle, Diebstähle, Körperverletzungen etc.) Wie ist die Lage in 2016 gewesen?

Zahlen für 2013/2014/2015/2016:

Vandalismus: 213/202/177/187
Graffiti: 141/98/127/94
Verbale Aggression: 92/96/180/136
Tätlicher Angriff: 122/141/155/112
Sonstiges (z.B. Randalierer, Trinkgelage, BTM-Konsum, Fahrzeuge bewerfen etc.): 61/88/92/76

Gesamt: 622/625/731/605


2.) Wie viele der Straftaten an Haltestellen und in Bussen und Bahnen der üstra in 2015 konnten nachweislich mit Hilfe von Videoüberwachungstechnik aufgeklärt werden? Wie viele waren es 2016?

"Das wüssten wir auch gerne, doch leider liegen uns dazu keine Daten vor. Es gibt keine Rückkopplung von der Polizei."


3.) In wie vielen Fällen wurden in 2015 Videoüberwachungsaufnahmen aus Bussen und Bahnen, die in aller Regel auf fest installierten Festplatten in den Fahrzeugen gespeichert werden, abgegriffen und zu üstra-, zu polizeilichen oder zu anderen Zwecken der Strafverfolgung verarbeitet? (Wie oft wurden also z.B. die Festplatten ausgebaut und die Bilddaten verwertet?) Wie oft passierte das in 2016?

Zahlen für 2013/2014/2015/2016: 236/242/314/315

Zu den Zahlen von 2016: 84 mal Busse betreffend, 133 mal Stadtbahn betreffend. [Summe passt nicht zu den vorherigen Werten!]


4.) Wie oft wurde in 2015 und 2016 jeweils festgestellt, dass Kameras defekt waren oder aus anderen Gründen keine verwertbaren Daten liefern konnten?

Zahlen für 2014/2015/2016: 8/20/24

In 2014 gab es 498 Anforderungen von bilddaten, wobei in acht (8) dieser Fälle aus verschiedenen Problemen keine Bilddaten ausgehändigt werden konnten.


5.) Wie viele Videoüberwachungskameras betreibt die üstra derzeit?

Zahlen für 2014:

144 Kameras in … (?)
158 Kameras in U-Bahn-Stationen
22 Kameras auf oberirdischen Bahn- und Bus-Haltestellen
104 Kameras in Bussen
103 Kameras in Bahnen
Die neuen TW3000-Stadtbahnen erhalten alle eine flächendeckende Innenraum-Videoüberwachung.

Zahlen für 2015/2016: [Antwort erst auf Nachfrage erteilt]

Kameras an Haltestellen und Liegenschaften insgesamt: 219/223

Zahlen für 2016:

136 üstra-Busse mit VÜ
36 von 44 Regions-Busse mit VÜ
6 von 54 Busse, die von Privatunternehmen eingesetzt werden sind mit VÜ ausgestattet
149 Stadtbahnen mit Videoüberwachung plus jede TW3000-Stadtbahn, insgesamt 165 Stadbahnfahrzeuge


6.) Wie viele davon befinden sich an Haltestellen, wie viele in Bussen und wie viele in Stadtbahnen?

Siehe zuvor.


7.) Zu welchen der von der üstra betriebenen Überwachungskameras hat die Polizei aus technischer Sicht gesehen die Möglichkeit, einen direkten Echtzeit-Zugriff auf die Kamerabilder zu erhalten?

Theoretisch auf alle Kameras, die in U-Bahn-Stationen und an anderen Haltestellen angebracht sind. Aktuell nimmt aber die Polizei auf keine einzige Kamera Zugriff.


8.) Wie ist der aktuelle Stand der Dinge in dem Rechtsstreit zwischen üstra und dem Landesdatenschutzbeauftragten, der die Einführung videoüberwachungsfreier Zonen in Bussen und Bahnen verlangt?

Das Verwaltungsgericht Hannover hat am 10.2.2016 geurteilt, dass die Unterlassungserklärung des LfD Niedersachsen nichtig sei, weil nicht das BDSG sondern das NDSG anzuwenden sei.

Das LfD hat am 4.3.2016 Berufung eingelegt.

Das OVG Lüneburg wird am 7.9.2017 dazu verhandeln.

Allerdings wird es spätestens zum 25.5.2018 ein neues BDSG geben (aufgrund der EU-Datenschutzgrundverordnung, die dann spätestens in Kraft tritt). Darin wird dem Schutz von Menschen ein höherer Stellenwert beigemessen als bislang.


9.) Wie hoch waren die jährlichen Betriebs-, Führungs- und Instandhaltungskosten für die Videoüberwachungstechnik der üstra in 2015 und wie hoch in 2016?

Antwort aus der HV 2015: 5.000 Euro

Antwort aus der HV 2017: 275.000 Euro (!)

[Antwort erst auf Nachfrage erteilt]


10.) Am 18.7.2017 wurde eine schwerwiegende Sicherheitslücke in den Videoüberwachungskameras des Herstellers Axis bekannt. https://www.heise.de/security/meldung/Sicherheitsluecke-in-Axis-Ueberwachungskamera-mit-Breitenwirkung-3776579.html Kameras dieses Herstellers werden u.a. in den S-Bahn-Zügen der Region Hannover eingesetzt. Setzt auch die üstra Kameras dieses Herstellers ein und falls ja, sind diese festverdrahtet oder übertragen sie die Bilddaten per Funkverbindung?

"Die üstra setzt keine VÜ-Kameras von Axis ein."


11.) Wie hoch war der Umsatz der protec Service GmbH in 2016?

2015: 10,9 Mio. Euro
2016: 11,2 Mio. Euro

Gewinne der protec Service GmbH:

2006: 614.000 euro
2007: 411.000 euro
2008: 631.000 euro
2009: 583.000 euro
2015: 737.000 euro
2016: 588.000 euro

12.) Welche Gründe gibt es für den Rückgang des Gewinns der 100 auf 588.000 Euro?

"Das ist wetterbedingt. Der Winter war milde."


13.) Wie viele Beschäftigte hat die protec Service GmbH derzeit?

207 zum 21.12.2014
225 zum 1.8.2016
234 zum 1.8.2017


14.) Wie viele davon haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag?

143 (69%) zum 5.11.2014
152 (68%) zum 1.8.2016
154 (66%) zum 1.8.2017


Die heutige primetec GmbH führt einen Teil der Arbeiten und Aufträge durch, die zuvor durch die üstra-Tochter protec erledigt worden sind. Aktuell führt die primetc GmbH auf ihren Internetseiten folgende Referenzkunden an ( https://www.primetec.de/referenzen/index.php ):

  • Unternehmensgruppe Baum
  • Britisch Embassy
  • City Gemeinschaft Hannover
  • DFB
  • DSM Werbeträger GmbH & Co. KG
  • Hannover 96
  • Hannover Concerts
  • Hannoversches Schützenfest e.V.
  • Hannoverscher Rennverein e.V.
  • Hotel Kokenhof
  • Johanniter
  • kestner gesellschaft
  • Landeshauptstadt Hannover
  • Lidl
  • Nds. Staatskanzlei
  • NFV
  • Region Hannover
  • Sporthotel Fuchsbachtal
  • Stadt Barsinghausen
  • Toto-Lotto Niedersachsen GmbH
  • Volkswagen-Stiftung

15.) Welche dieser Unternehmen/Kunden waren bereits Kunden der protec Service GmbH, bevor ein Teil des Kundenstammes der Protec in 2012 aufgegeben bzw. an die primetec übergeben worden ist?

(damals: Lidl, Ihme-Zentrum, die Passarelle, die öffentlichen Krankenhäuser, Niedersächsischer Fußballverbund (NFV), Stadtsparkasse, Stadtwerke ... siehe http://wiki.vorratsdatenspeicherung.de/Ortsgruppen/Hannover/Fussball-unter-Ueberwachung#13.7.2012_-_Hannover_96_schafft_sich_ein_eigenes_privates_Sicherheitsunternehmen )

"Das sind auch Kunden von uns."

[Auf weitere Nachfrage:]

"Die Abspaltung führte zur primetec GmbH, die von Herrn Kind, dem Niedersächsischen Fußballverbund NFV und Herrn Götze gegründet worden ist. Es gab deswegen keine Geldzahlungen an die üstra/protec, weil aufgrund dieser Abspaltung auch einige Aufträge/Gewinne der üstra entgangen sind. Wir stehen aktuell sogar im Wettbewerb mit der primetec. Es gab damals eine schriftliche Ausarbeitung, die Gewinne und Verluste miteinander abgewogen hat."


16.) Welches sind die 10 umsatzstärksten Kunden der protec Service GmbH in 2016 gewesen?

1. üstra (mit großem Abstand zu allen anderen folgenden Kunden!)
2. Klinikum Region Hannover
3. HRG Passarelle
4. X-City Ströer
5. Zoo Hannover
6. Braunschweiger Verkehrsbetriebe

[Antwort erst auf Nachfrage erteilt]


17.) Stimmt es, dass sowohl die protec als auch die primetec zunächst vom gleichen Geschäftsführer Dietmar Götze geleitet worden ist? Falls ja: Wann wurde Herr Götze von der Geschäftsführung der protec abgelöst und aus welchem Grunde?

"Das stimmt. Es war so in einem Managementvertrag zwischen protec und primetec so vereinbart. Herr Götze ist Mitte 2014 aus Altersgründen aus der protec ausgeschieden."

[Antwort erst auf Nachfrage erteilt]


18.) Wie viele schwarz fahrende Menschen wurden in 2016 beim Schwarzfahren ertappt und wie viele Strafanzeigen gab es 2015 in diesem Zusammenhang?

Zahlen zu 2015/2016:

73.474/71.743 Schwarzfahrer
9.408/8.436 Strafanzeigen gegen Mehrfachtäter
313/512 Strafanzeigen wegen Urkundenfälschung

"Wir fahren eine rigorose Linie gegen Schwarzfahrer."


19.) Wie viele von den so genannten Mehrfachtätern waren zwischen 14 und 21 Jahren alt, wie viele davon jünger als 14 Jahre?

"Darüber führen wir keine Statistik." [Merkwürdig - in 2015 konnte man noch Angaben dazu machen: http://www.devianzen.de/2015/07/21/oepnv-hannover-keinerlei-erkenntnisse-ueber-aufklaerung-durch-vue/ ]


20.) Wie viele von den Menschen, gegen die Strafverfahren wegen Schwarzfahren eingeleitet wurden, waren Personen, die Asyl beantragen wollten oder sich in einem laufenden oder abgeschlossenen Asylverfahren befunden haben?

"Darüber führen wir keine Statistik."


21.) Wie viele Menschen wurden von der üstra zur Aufgabe der Fahrscheinkontrolle in 2016 eingesetzt und wie viele Arbeitsstunden wurden in diese Tätigkeit investiert?

Zahlen zu 2015/2016:

35/32 üstra-Vollzeit-Kontrolleure
24/23 üstra-Teilzeitkontrolleure, die zu 70% Bus- oder Stadtbahnführer sind und die restlichen 30% kontrollieren
20/20 Protec-Mitarbeiter
71.500/67.200 Arbeitsstunden pro Jahr.

Insgesamt also 79/75 Kontrolleure, 55/52 davon in Vollzeit.


22.) Für die Protec-Kontrolleure gibt es ein Grundgehalt, das umso mehr aufgestockt wird, je mehr Falschfahrer von den Kontrolleuren erwischt werden. Manche nennen das "Kopfgeld", die üstra spricht dagegen euphemistisch von "Leistungsvergütung". Unbeachtet von der Frage, wie häufig ein Protec-Kontrolleur tatsächlich zur Arbeit kommt (der so genannte Anwesenheitsquoten-Anteil der "Leistungsvergütung"): Wie hoch ist die "Leistungsvergütung" pro erwischten Schwarzfahrer für die Protec-Kontrolleure?

"Es gibt in der Leistungsvergütungsberechnung keinen Anteil, den mal als Kopfgeld bezeichnen könnte."

[Antwort erst auf Nachfrage erteilt]


23.) Die direkt bei der üstra in Vollzeit als Kontrolleure beschäftigten Angestellten erhalten ein Festgehalt und für diese gibt es keine Leistungsvergütung. Dieses unterschiedliche Nebeneinander muss unweigerlich zu Spannungen zwischen den üstra- und den Protec-Kontrolleuren führen. Wie stehen sie zu diesem Zustand der ungleichen Entlohnung für die gleiche Arbeit?

"Ich glaube nicht, dass es solche Spannungen gibt."

[Antwort erst auf Nachfrage erteilt]


24.) Im Geschäftsbericht heißt es, dass in 2016 neun neue TW 3000 ausgeliefert worden sind und die restlichen 60 Stück der ersten Bestellung "bis 2019" fertig gestellt und ausgeliefert sein sollen, was einer jährlichen Lieferung von 30 Stück für 2017 und 2018 entspräche. Ist das realistisch oder was sind die Gründe für die geringen Lieferzahlen bislang?

"Realistisch. Die geringen Zahlen der Auslieferungen liegen daran, dass der Hersteller der Chassis zwischenzeitlich geändert wurde. Nun fertigt die polnische Solaris die neuen Chassis."


25.) Wie viele TW 3000 wurden in 2017 bis dato ausgeliefert?

Das erste der drei Lose (50/50/46 Stück) ist komplett ausgeliefert.


26.) Wie hoch sind die Regreßzahlungen, die die üstra aufgrund der verspäteten und mangelbehafteten Lieferung der TW3000 bislang einfordern konnten?

Aus der HV 2016: 2,3 Millionen Euro

HV 2017: 2,284 Mio. Euro aufgrund verspäteter Lieferung, 600.000 Euro aus sonstigen Gründen, 8,685 Mio. Euro aufgrund eines Energiemehrvebrauchs, der durch ein höheres Gewicht der Stadtbahnwagen verursacht wird.


Der oberste Justiziar der Polizeidirektion Hannover hat am 9.6.2016 vor dem Verwaltungsgericht Hannover von einer bestehenden Kooperation der üstra mit der Polizeidirektion Hannover gesprochen. Ebenso eine Sprecherin des Nds. Innenministeriums in der öffentlichen Sitzung des Innenausschusses im niedersächsischen Landtag am 2.6.2016. Diese Kooperation gäbe es seit dem Jahr 2000 zwischen der Polizei und der üstra sowie der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen (VMZ). Sie sei zwischenzeitlich mehrfach verlängert worden und ende in 2017. Auf zweifache Nachfrage bei der HV 2016 betonten sie, Herr Neiß, dass es sich dabei nicht um eine "Kooperation" sondern um eine "Sicherheitspartnerschaft" handele, sondern um eine "Sicherheitspartnerschaft". Sie sagten mir zu, deswegen mit den dafür Zuständigen bei der PD Hannover sprechen zu wollen.

27.) Hat dieses Gespräch stattgefunden und falls ja, wann mit wem bzw. mit welcher Stelle der PD Hannover und mit welchem Ergebnis?

"Ja, es gab Gespräche mit der PD Hannover."


28.) Worum handelt es sich im Detail bei dieser "Sicherheitspartnerschaft"?

[Wurde nicht beantwortet.]


29.) Gibt es eine vertragliche oder sonstige formelle Basis dieser "Sicherheitspartnerschaft"?

[Wurde nicht direkt beantwortet.]


30.) Wird oder wurde die Kooperation über das Vertragsende in 2017 hinaus verlängert und falls ja, unter welchen veränderten Bedingungen?

"Wegen der aktuellen Terrorlage haben wir die Notwendigkeit gesehen, die Vorgaben/Empfehlungen von BKA und LKA zu folgen. Wir arbeiten gut mit der Polizei zusammen. Die Polizei ist ein echter Partner der üstra. Noch dieses Jahr werden wir eine neue Partnerschaft mit der Polizei abschließen - die Verhandlungen stehen kurz vor der Unterzeichnung. Wir werden das medienwirksam öffentlich machen."


31.) Worin besteht ihrer Meinung nach der Unterschied zwischen einer "Kooperation" und einer "Partnerschaft"?

[Wurde nicht beantwortet.]


32.) Wie hoch war die tatsächliche Verfügbarkeit der drei angeschafften Elektrobusse?

"Anfangs problematisch, wie erwartet. Inzwischen sehr zufrieden mit der Verfügbarkeit, liegt aktuell bei 83,4%."


33.) Welche Erfahrungen und Erkenntnisse gibt es bislang aus diesem Pilotprojekt?

"Der prognostizierte Energieverbrauch von 1,5 kWh pro Kilometer wurde mit 1,0 kWh/km stark unterschritten. Das entspricht nun etwas 10 l Diesel / 100km."

In der Risikoabschätzung des Geschäftsberichts 2016 heißt es:

"Im Bereich der Landeshauptstadt Hannover genießt der ÖPNV aufgrund entsprechender politischer Beschlüsse Vorrang an den Licht­signalanlagen. Sollte diese Vorrangschaltung für den ÖPNV zurückgenommen werden, würde der ÖPNV durch die damit verbundene Verlängerung der Reisezeit unattrak­tiver für die Fahrgäste. Damit wären Einnahmenrückgänge und eine Erhöhung der Betriebskosten durch den höheren Fahrzeugeinsatz bei Verlängerung der Fahrzeiten zu erwarten. Das Risiko wird als hoch eingestuft."


34.) Wie ist der genaue Stand der Dinge zu diesem als hoch bewerteten Risiko?

"Die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür bewerten wir mit 20% oder mehr. Es gibt zum Teil sehr populistische Vorstöße, den Autoverkehr gegenüber dem ÖPNV zu bevorzugen. Wir haben das so bewertet, um Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken."


35.) Wie hoch waren die Kosten für die Entwicklung des neuen üstra-Logos und dem dazugehörigen Corporate-Design-Entwicklungsarbeiten?

160.000 Euro für die Logo-Entwicklung mit CD-Vorgaben.

100.000 Euro für die Umsetzungsarbeiten.

41.000 Euro für Markenanmeldungen (Patentamt).


36.) Können Sie gewährleisten, dass es auch zukünftig die Möglichkeit geben wird, ohne finanzielle Nachteile anonym und via Bargeld-Bezahlung Fahrscheine der üstra erwerben zu können?

"Ja, solange es Bargeld gibt." [Fakt ist allerdings, dass gewisse Sparangebot der üstra bereits heute nur online verfügbar sind, z.B. aktuell das Maschseefest-Ticket!]


Auf der Hauptversammlung 2015 hieß es, dass neben der X-City-Marketing Hannover GmbH hauptsächlich das Ströer-Werbeunternehmen hauptsächlicher Werbepartner der üstra sei. Nun ist aber Ströer auch 50%iger Teilhaber der X-City-Marketing.

37.) Welchen Anteil des gesamten Werbeumsatzes der üstra AG wurde in 2016 direkt mit dem Ströer-Konzern getätigt und wie hoch war der weitere Anteil mit der X-City-Marketing?

"380.000 Euro Umsatz mit der X-City-Marketing, kein direkter Umsatz mit der Ströer."

[Antwort erst auf Nachfrage erteilt]


Gemeinsam mit der htp GmbH baut die üstra in Hannover eine Reihe von WLAN-Hotspots auf (https://www.uestra.de/unternehmen/presse-medien/pressemitteilungen/details/2016/oeffentliches-wlan-fuer-hannover-weitere-hotspots-aufgebaut/). Die üstra stellt in diesem Kontext ihr Glasfasernetz bereit. Derzeit gibt es sieben Hotspot-Bereiche.

38.) In welchem Umfang, an welchen Stellen und mit welchem zeitlichen Horizont sollen weitere Hotspots errichtet werden?

"Lange Laube, Lindenstraße, Steintor, Kurt-Schumacher-Straße, Raschplatz. 24 Hotspots insgesamt bis Ende 2018."


39.) Wer trägt die Kosten für diese Hotspot-Infrastruktur und welchen Anteil davon übernimmt die üstra dabei?

"Je 50% durch üstra und htp. 100.000 Euro für die üstra, z.B. für Tief- und Umbauarbeiten."


40.) Gibt es Förderungen von Stadt, Region, Land oder Bund hierfür und falls ja, in welchem Rahmen und Umfang?

"Nein, keine Förderungen hierfür."

41.) Inwieweit bestehen theoretische und praktische Möglichkeiten, seitens der üstra Datenverkehre, die mittels dieser Hotspots erzeugt und übertragen werden, abzugreifen bzw. darin Einblick zu nehmen?

"Es gibt seitens der üstra keine Möglichkeiten dazu." [Wirklich?]


42.) Stehen nach derzeitiger Gesetzeslage htp und üstra gemeinsam im Fall der Störerhaftung in Verantwortung oder wie ist das im Detail geregelt?

"htp ist der alleinige Betreiber der hotspots und trägt die volle Störerhaftung."


43.) In welchem Umfang werden MAC-Adressen der Hotspot-Nutzer protokolliert und für welche Zeit gespeichert?

"Wir speichern keine MAC-Adressen." [Ungenau geantwortet.]


44.) Ist eine anonyme Nutzung der Hotspots möglich?

"Ja." [Wirklich?]


9.10.2017 - Presseanfrage an die ÜSTRA zu den laufenden Kosten der Videoüberwachung


Sehr geehrter Herr xxx,
sehr geehrte Damen und Herren,

auf die Frage im Rahmen der ÜSTRA-Hauptversammlung vom 10.8.2017 zu den jährlichen Betriebs-, Führungs- und Instandhaltungskosten für die Videoüberwachungstechnik der ÜSTRA-AG hieß es, dass diese in 2016 275.000 Euro betragen hätten.

Auf die gleiche Frage in der Hauptversammlung vom 16.7.2015 hieß es dagegen, dass diese Kosten für das Jahr 2014 eine Höhe von 5.000 Euro gehabt hätten.

Können Sie uns die Differenz erklären, gab es etwas besondere Gründe für den starken Anstieg der Kosten oder liegt hier lediglich ein Fehler in der Beauskunftung vor?

Wir möchten gerne weiter über Videoüberwachung im ÖPV bzw. ÖPNV berichten und würden uns über eine Antwort in diesem Sinne deswegen sehr freuen.

Vielen Dank für Ihre Arbeit und viele gute Grüße,


[Und dann noch nachgeschoben:]

Sehr geehrter Herr xxx,

falls ich noch eine Frage hinterher schieben darf:

Sind die Umfrage und Umfrageergebnisse zur Meinung der ÜSTRA-Kundschaft über Videoüberwachung (von 2016?) irgendwo verfügbar oder nachlesbar?

Viele gute Grüße,


13.10.2017 - Antwort von der ÜSTRA


Sehr geehrter Herr xxx,

anbei kommen die Informationen zu Ihrer gestellten Anfrage.

Die Videoüberwachungskosten (Betriebs-, Führungs- und Instandhaltung) für 2016 betragen 275.000 €. Bei den angegebenen Kosten für 2014 (5.000,-€) wurden nur interne Personalaufwendungen berücksichtigt. Die Hauptkosten für ext. Dienstleistungen (Wartung und Instandsetzung) wurden leider nicht berücksichtigt.

Freundliche Grüße

xxx
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft
Stabsbereich Unternehmenskommunikation
stv. Pressesprecherin


21.8.2019 - Fragen und Antworten und weitere Informationen zur üstra-Hauptversammlung 2019


Thema: Videoüberwachung


1.) Wie viele Straftaten wurden im Geschäftsjahr 2017 und 2018 an Haltestellen oder in Bussen oder Bahnen der üstra und in welche Deliktsformen gliedern sich diese im Einzelnen auf? (Also: Wie viele davon waren bspw. Raubüberfälle, Diebstähle, Körperverletzungen etc.)

2018 gab es 476 Straftaten, das ist ein Rückgang um 4,5%. 89x Vandalismus, 19x Graffiti, 118x verbale Angriffe, 114x tätliche Angriffe, der Rest sonstige Delikte.


2.) Wie viele der Straftaten an Haltestellen und in Bussen und Bahnen der üstra in 2018 konnten nachweislich mit Hilfe von Videoüberwachungstechnik aufgeklärt werden?

Dazu liegen uns keine Daten vor.


3.) In wie vielen Fällen wurden in 2017 und 2018 Videoüberwachungsaufnahmen aus Bussen und Bahnen, die in aller Regel auf fest installierten Festplatten in den Fahrzeugen gespeichert werden, abgegriffen und zu üstra-, zu polizeilichen oder zu anderen Zwecken der Strafverfolgung verarbeitet? (Wie oft wurden also z.B. die Festplatten ausgebaut und die Bilddaten verwertet?)

2018: 321 Fälle, davon 91 in Bussen, der Rest in Stadtbahnen.


4.) Wie oft wurde in 2017 und 2018 festgestellt, dass Kameras defekt waren oder aus anderen Gründen keine verwertbaren Daten liefern konnten?

2017: 28 Fälle, 2018: 27 Fälle


5.) Wie viele Videoüberwachungskameras betreibt die üstra derzeit?
6.) Wie viele davon befinden sich an Haltestellen, wie viele in Bussen und wie viele in Stadtbahnen?

231 Stück an Haltestellen, dazu in 237 Bussen und in 527 Stadtbahnen.


7.) Zu welchen der von der üstra betriebenen Überwachungskameras hat die Polizei aus technischer Sicht gesehen die Möglichkeit, einen direkten Echtzeit-Zugriff auf die Kamerabilder zu erhalten?

Zu allen fest installierten Kameras an den Haltestellen. Derzeit greift sie auf gar keine Kamera zu.


8.) Wie hoch waren die jährlichen Betriebs-, Führungs- und Instandhaltungskosten für die Videoüberwachungstechnik der üstra in 2018?

314.000 Euro


24.) Anders als ursprünglich geplant sollen nun 40 anstelle von 18 alten (aber beliebten) TW 6000 Stadtbahnen behalten und überholt werden. Beinhaltet die technische Überholung auch den Einbau von Überwachungskameras?

Ja, das wurde schon in vier von 40 Fahrzeugen nachgerüstet. [Nebeninfo: Erst 2030 werden alle Hochbahnsteige fertig sein. Bis dahin benötigt man also noch die TW6000- und Silberpfeil-Fahrzeuggenerationen.]


Thema: protec


9.) Wie hoch war der Umsatz der protec Service GmbH in 2018?

13,398 Mio. Euro


10.) Wie viele Beschäftigte hat die protec Service GmbH derzeit?

274


11.) Wie viele davon haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag?

168


12.) Welches sind die 10 umsatzstärksten Kunden der protec Service GmbH in 2018 gewesen?

(Folgende Aufzählung unvollständig, weil so leise und schnell bei der Antwort gesprochen wurde): HRG, Braunschweiger Klinik, Gehry Tower


Thema: Schwarzfahrer*innen und deren Kontrolle


13.) Wie viele von den so genannten Mehrfachtätern der Schwarzfahrer waren zwischen 14 und 21 Jahren alt, wie viele davon jünger als 14 Jahre?

Dazu haben wir keine Daten.


14.) Wie viele von den Menschen, gegen die Strafverfahren wegen Schwarzfahren eingeleitet wurden, waren Personen, die Asyl beantragen wollten oder sich in einem laufenden oder abgeschlossenen Asylverfahren befunden haben?

Dazu haben wir keine Daten.


15.) Wie viele Menschen wurden von der üstra zur Aufgabe der Fahrscheinkontrolle in 2018 eingesetzt und wie viele Arbeitsstunden wurden in diese Tätigkeit investiert?

30x üstra-Kontrolleure in Teilzeit, 25x üstra-Kontrolleure in Mischarbeit (teils als Bus-/Bahnfahrer, teils als Kontrolleure), 20x protec-Kontrolleure. 66.000 Arbeitsstunden in 2017, 55.000 Arbeitsstunden in 2018.


16.) Welche Gründe kann es (bei reduzierter Kontrolldichte) für die geringere Schwarzfahrerquote im letzten Jahr (1,74% anstelle von 1,96% in 2017) geben?

Weniger Kontrolle, deswegen weniger Schwarzfahrer erwischt.


üstra-Fahrschein-Kontrolleure enthalten entsprechend eines internen Punktesystems Punkte und bei besonders gutem Abschneiden eine Prämie (siehe Berichterstattung aus dem Dezember 2018).

17.) Um welche konkrete Ausgestaltung von Prämien handelt es sich und welchem Geldwert entsprechen diese?

Prämien in Höhe von 200-600 Euro als Teamprämie.


Den bei der protec beschäftigten Fahrschein-Kontrolleuren wurde dagegen die "Fangprämien" abgeschafft, deren Existenz hier auf den üstra-HV's mir gegenüber immer wieder bestritten worden sind.

18.) Inwiefern wurde den protec-Kontrolleuren aufgrund des Wegefalls dieser Prämien eine finanzielle Entschädigung zugesprochen?

Es gabe keine Fangprämien, aber leistungsgerechte Vergütungen. [Hoppla, ein Euphemismus ersten Ranges!] Es gab nach deren Abschaffung eine monatliche Zulage.


19.) Erhalten protec- und üstra-Fahrschein-Kontrolleure bei angenommener gleicher Arbeitsleistung (Anzahl der Arbeitsstunden, Anzahl der festgestellten Schwarzfahrer) gleichen Lohn und falls nicht, in welchen zahlenmäßigen Dimensionen unterscheidet sich dieser?

üstra-Kontrolleure werden nach TVN bezahlt, protec-Kontrolleure entsprechend des Lohntarifsystems im Sicherheitsgewerbe. Ein genauer Vergleich liegt uns nicht vor.


Thema: Vorrangschaltung für ÖPNV


In der Risikoabschätzung der Geschäftsberichte heißt es regelmäßig:

"Im Bereich der Landeshauptstadt Hannover genießt der ÖPNV aufgrund entsprechender politischer Beschlüsse Vorrang an den Licht­signalanlagen. Sollte diese Vorrangschaltung für den ÖPNV zurückgenommen werden, würde der ÖPNV durch die damit verbundene Verlängerung der Reisezeit unattrak­tiver für die Fahrgäste. Damit wären Einnahmenrückgänge und eine Erhöhung der Betriebskosten durch den höheren Fahrzeugeinsatz bei Verlängerung der Fahrzeiten zu erwarten. Das Risiko wird als hoch eingestuft."

20.) Wie ist der genaue aktuelle Stand der Dinge zu diesem als hoch bewerteten Risiko? Das meines Wissens nach erstmalige Ausschalten der Vorrangschaltung im Bereich Hildesheimer Straße/Willmerstraße im Januar 2019 erscheint mir in diesem Zusammenhang als ein schlechtes Omen. Herr Iwannek betonte seinerzeit, dass die Entscheidungsgewalt dafür beim Tiefbauamt läge.

Es gibt positive Signale von der Landeshauptstadt für die Beibehaltung der Vorrangschaltung. [Auf weitere Nachfrage wurde bestätigt/behauptet, dass auch jenseits der Hannover-Stadt-Grenzen, also bspw. in Laatzen, Garbsen und Langenhagen die Vorrangschaltung bestehe und bleibe.]


Thema: Bargeldloser, nachteilloser Tickererwerb


21.) Können Sie gewährleisten, dass es auch in absehbarer Zukunft die Möglichkeit geben wird, ohne finanzielle Nachteile anonym und via Bargeld-Bezahlung Fahrscheine der üstra erwerben zu können?

Nein, das können wir nicht. Wahrscheinlich wird an einem Tag X keine Bargeldzahlung mehr möglich sein, mittelfristig aber erst mal noch.


Thema: Internes "Hinweissystem"


22.) Wie viele Eingaben wurden an das üstra-interne Hinweissystem seit seiner Einrichtung bislang gerichtet und wann genau ist es eingerichtet worden?

2017-2018 gab es 7 interne Meldungen und 10 externe Hinweise, seit 1.1.2019 gab es weitere 3 interne und einen externen Hinweis.

Thema: Klimafreundlicher ÖPNV


23.) Gibt es bereits marktreife oder fast-marktreife E-Busse mit Wasserstoff als Energiespeicher, also Brennstoffzellen-E-Busse? Gibt es Überlegungen, sich angesichts der sich offenbarenden Probleme mit Li-Ion-Batterietechnik betriebenen E-Busse in dieser Sache zu engagieren und Vorreiter zu werden?

Solche Fahrzeug befinden sich in der Entwicklung. Wir versuchen, Partner an Entwicklungs- oder Forschungsprojekten dazu zu werden. [Auf weitere Nachfrage: Nein, es gibt keine konkrete Unternehmensarbeit an Einführung von Wasserstoff-getriebenen Bussen.]


25.) Im Juni 2019 wurde eine pilotierte Zusammenarbeit der üstra mit dem VW-Unternehmen MOIA öffentlich gemacht. Alle im Umkreis von drei Kilomentern der Stadtbahnhaltestellen Brabeckstraße, Schaumburgstraße und Am Soltekampe gebuchten MOIA-Fahrten mit den Haltestellen als Ziel werden zum Pauschalpreis von drei Euro abgerechnet. Wie gut wird dieses Angebot bislang angenommen? Ist (aus heutiger Sicht) ein Ausbau dieses Angebotes vorgesehen oder sollen andere Formen der Zusammenarbeit ausprobiert werden?

MOIA hat lediglich Zulassung für Fahrten im Stadtkern. Das beschränkt die Wirksamkeit des Pilotprojekts. Wir denken über Ausbau und andere Modelle der Zusammenarbeit nach.


Thema: Sanierungsprogramm Hochbahnsteige


26.) Wie viele Hochbahnsteige waren/sind insgesamt von dem unerwarteten Sanierungsbedarf betroffen? Können aus heutiger Sicht weitere hinzukommen?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist. [Erst auf nochmaliges Nachhaken:] 37 Haltestellen aktuell


27.) Was ist die Ursache der Hochbahnsteig-Schäden? Handelt es sich um Planungs- oder Ausführungsmängel?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist. [Erst auf nochmaliges Nachhaken:] "Unterschiedliche Schadensbilder. Salzhaltiges Wasser greift die Konstruktion übermaßen an."


28.) Welcher Firma, welchem Planer oder welchen anderen Stellen kann die Verantwortung für die umfangreichen Mängel zugeschrieben werden und werden diese haftbar gemacht?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist.


29.) Gibt es Regreßforderungen und falls ja, wie ist der aktuelle Stand der Dinge dazu?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist. [Erst auf nochmaliges Nachhaken:] "Die Hochbahnsteige wurden nach dem damaligen Stand der Technik geplant und gebaut. Die Schäden sind niemanden anzulasten. Es gibt daher unsererseits keinerlei Regreßforderungen." [Das die Aussagen von Frau van der Zadel vom Vorstand. Der Vorstandsvorsitzende Klöppner dann etwas später ergänzend und irritierend, als müsste das Nicht-in-Regreß-Nehmen noch weiter untermauert werden:] "Die Infra bezahlt die Sanierungen selber. Alle Ansprüche unsererseits sind verjährt."

[Das irritiert insofern, weil die üstra AG ja unter den Schäden erheblich zu leiden hat und Einnahmensausfälle und weitere Kosten im Zuge der Sanierungen übernehmen muss.]

[Nebeninfo aus der HV: Busstrecken mit Baustellenbelastung haben einen Fahrgastrückgang von bis zu 25% erfahren müssen.]


30.) Welche Unternehmen waren für die Errichtung der später schadhaften Hochbahnsteige ausführend tätig (evtl. als Subunternehmer für infra oder sonstwen)?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist.


31.) Welche Unternehmen führen die Sanierungen durch?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist.


32.) Gibt es Gewährleistungsklauseln für die Verträge zu den Sanierungsarbeiten und wie fallen diese im Detail aus?

Dazu machen wir keine Angaben, das fällt in den Aufgabenbereich der infra, die nicht Teil der üstra AG ist.


Sonstiges, Gemischtes - u.a. erfolgreicher Phishing-Angriff auf die üstra


33.) Der Vertrag mit dem ehemaligen Vorstand Herrn Neiß wurde in den vergangenen Monaten in beiderseitigem Einvernehmen aufgehoben. Wie hoch ist der finanzielle Ausgleich, der miteinander ausgehandelt wurde und der die Bilanz der üstra belastet?

[Diese Frage wurde gestellt, allerdings nicht beantwortet.]


34.) Nach welchen Kriterien werden die Nachrichten ausgewählt, die auf den Bildschirmen der Stadtbahn-Bildschirme ausgestrahlt werden? Welche Person oder welche Instanz/Stelle entscheidet über die Auswahl?

Die Auswahl besorgt ein Beirat in der X-City-Gesellschaft, die auch Beschwerden dazu annimmt.


Erfolgreicher Phising-Angriff:

Im Zuge eines "Geschäftsführer-Tricks" (angelehnt an "Enkelkindertrick") erhielt eine höherrangige üstra-Mitarbeiterin eine professionell gefälschte E-Mail, angeblich vom Geschäftsführer der üstra, mit dem Auftrag, 70.000 Euro ins Ausland zu überweisen. Dieses hat sie dann auch so ausgeführt.

Die Überweisung lief über die Sparkasse [Hannover?].

Nach Bekanntwerden der Fälschung wurde in sehr aufwendiger Zusammenarbeit mit Sparkasse und anderen Behörden, z.T. ausländischen Behörden, 63.000 der 70.000 Euro wieder zurückgeholt.


Schienenkartell-Rückerstattung

Aus dem Verfahren zum Schienenkartell erhielt die üstra Schadensersatz-Zahlungen in Höhe von 300.000 Euro.


Zusatzinformationen


Aus einem Beitrag der HAZ vom 8.12.2018:

"Erneut beschweren sich Fahrkartenkontrolleure über zunehmenden Druck beim Erwischen von Schwarzfahrern. Mehrere Fahrscheinprüfer berichten gegenüber der HAZ von einem Punktesystem, das unter anderem das Aufschreiben von Ticketsündern belohne. Auch hat die Üstra ihren Kontrolleuren vor einiger Zeit Gruppen-Chefs vor die Nase gesetzt, sogenannte Leiter Prüfgruppe (LPG). „Die erwarten von uns, dass wir im Schnitt sechs bis acht Schwarzfahrer pro Tag erwischen“, erzählt einer der Kontrolleure. (...) Im Frühjahr hatten Kontrolleure der Firma Protec, die ebenso wie ihre Üstra-Kollegen durch Busse und Stadtbahnen patrouillieren, deutliche Kritik an den „Fangprämien“ geäußert. Die Kontrolleure erhielten bis zu 800 Euro im Monat zusätzlich, wenn sie genügend Fahrgäste ohne gültiges Ticket erfassten. Um den vollen Betrag zu kassieren, müssten täglich 21 Schwarzfahrer ins Netz eines Kontrolleurs gehen. Das sei aber angesichts etlicher günstiger Ticketangebote nicht mehr möglich, hieß es. Daraufhin strich die Protec ihre Prämien. Auch unter den rund 40 Üstra-Kontrolleure regt sich jetzt Unmut. Zwar gebe es keine „Fangprämien“ und keine schriftlich fixierten Zielzahlen, sagt ein Kontrolleur, dennoch bestehe die klare Erwartung, möglichst viele Schwarzfahrer zu erwischen. „Die Prüfgruppen-Leiter treiben uns an“, berichtet er. Wer nicht die gewünschten Ergebnisse liefere, müsse mit Sanktionen rechnen. Diese liefen unter dem Radar offizieller Repressionen ab. „So teilen sie uns unliebsame Schichten zu“, sagt er. Über ein Punktesystem wird die Arbeit der Kontrolleure bewertet. (...) Üstra-Sprecher Udo Iwannek: (...) Nicht die Anzahl der erwischten Schwarzfahrer, sondern die Anzahl der kontrollierten Fahrzeuge fließe in die Bewertung ein, betont Iwannek. Auch die Zahl der Beschwerden über die Kontrolleure werde berücksichtigt: Je kundenfreundlicher die Mitarbeiter, desto höher die Punktzahl. Das sei die offizielle Version, sagt einer der verärgerten Üstra-Prüfer. Um eine hohe Punktzahl zu bekommen, müsse man 40 bis 45 Fahrzeuge pro Tag kontrollieren – und dadurch bis zu acht Schwarzfahrer erwischen. „Externe Beobachter beurteilen zudem, wie wir in Bussen und Bahnen vorgegangen sind“, sagt ein anderer Prüfer. Am Ende des Jahres zahle die Üstra den Teams mit hoher Punktzahl eine Prämie. Das Unternehmen betont, dass kein Geld ausgezahlt, sondern ein gemeinsames Essen oder ein Kinobesuch finanziert werde."


Aus einem Beitrag der "Linden hallo" vom 6.2.2019:

  • 46.211 Schwarzfahrer erwischt in 2018, 63.758 in 207
  • 36 "Prüfdienst-Stellen" seitens der üstra, 20 von der protec
  • 2018: 1,06 Millionen Euro Einnahmen durch Schwarzfahrer-Bußgelder
  • Bußgeld beträgt 60 Euro
  • "Gegen 5.478 der erwischten Schwarzfahrer stellte das Unternehmen 2018 zusätzlich einen Strafantrag. Im Jahr 2017 waren es noch 8.016 Strafanträge. Strafanträge werden immer dann gestellt, wenn Schwarzfahrer Wiederholungstäter sind oder sie gefälschte oder manipulierte Fahrscheine vorzeigen."


27.8.2020 - Fragen und Antworten zur üstra-HV 2020


1.) Wie viele Straftaten wurden in den Geschäftsjahren 2018 und 2019 an Haltestellen oder in Bussen oder Bahnen der üstra jeweils begangen und in welche Deliktsformen gliedern sich diese im Einzelnen auf? (Also: Wie viele davon waren bspw. Raubüberfälle, Diebstähle, Körperverletzungen etc.)

2019: 600 Vorfälle: (2018: 446, +34,5%)

Vandalismus: 119
Graffiti: 54
Verbale Übergriffe: 184 (2018: 108)
Tätliche Angriffe: 137
Sonstige: 106

2.) Wie viele der Straftaten an Haltestellen und in Bussen und Bahnen der üstra in 2019 konnten nachweislich mit Hilfe von Videoüberwachungstechnik aufgeklärt werden?

Der Üstra liegen dazu keine Daten vor.

3.) In wie vielen Fällen wurden in den Jahren 2018 und 2019 jeweils Videoüberwachungsaufnahmen aus Bussen und Bahnen, die in aller Regel auf fest installierten Festplatten in den Fahrzeugen gespeichert werden, abgegriffen und zu üstra-, zu polizeilichen oder zu anderen Zwecken der Strafverfolgung verarbeitet? (Wie oft wurden also z.B. die Festplatten ausgebaut und die Bilddaten verwertet?)

541 Vorfälle (2018: 321)
133 Vorfälle in Bussen (2018: 91)
408 Vorfälle in Stadtbahnen (2018: 230)
In 235 der 541 Vorfällen erfolgte eine Abholung der Aufzeichnungen durch die Polizei.

4.) Wie oft wurde in den Jahren 2018 und 2019 jeweils festgestellt, dass Kameras defekt waren oder aus anderen Gründen keine verwertbaren Daten liefern konnten?

2018: 27
2019: 25

5.) Wie viele Videoüberwachungskameras betreibt die üstra derzeit insgesamt?

231 Betriebs- und Sicherheitskameras an Haltestellen und Liegenschaften.

6.) Wie viele davon befinden sich an Haltestellen, wie viele in Bussen und wie viele in Stadtbahnen?

Bei der üstra sind alle Busse, bei der üstra-Reisen sind 35 von 43 Bussen mit VÜ ausgerüstet.
Bei dem Privatunternehmen sind 4 Busse mit VÜ ausgestattet.
Derzeit sind 276 Stadtbahnfahrzeuge mit VÜ ausgerüstet.

7.) Zu welchen der von der üstra betriebenen Überwachungskameras hat die Polizei aus technischer Sicht gesehen die Möglichkeit, einen direkten Echtzeit-Zugriff auf die Kamerabilder zu erhalten und bei wie vielen und welchen davon wird dieses ständig oder temporär praktiziert?

Aus technischer Sicht kann der Polizei der Zugriff auf stationäre Kameras in Tunneln und Haltestellen gewährt werden, aktuell aber findet das in keinem Fall statt.

8.) Wie hoch waren die jährlichen Betriebs-, Führungs- und Instandhaltungskosten für die Videoüberwachungstechnik der üstra in 2019?

2019: 340.000 Euro

9.) Wie hoch war der Umsatz der protec Service GmbH in 2019?

13,7 Mio. Euro

10.) Wie viele Beschäftigte hat die protec Service GmbH derzeit?

30.6.2020: 289

11.) Wie viele davon haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag?

178

12.) Welches sind die 10 umsatzstärksten Kunden der protec Service GmbH in 2019 gewesen?

- üstra AG
- Klinikum Region Hannover (KRH)
- Zoo Hannover
- Hannover Region Grundstücksges. (HRG)
- Braunschweiger Verkehrsgesellschaft
- Gehry Tower
- Regiobus
- x-city-Marketing
- Versorgungseinrichtung der üstra
- Schwaneburg

13.) Wie viele von den so genannten Mehrfachtätern waren zwischen 14 und 21 Jahren alt, wie viele davon jünger als 14 Jahre? Sofern Sie diese Frage mangels vorhandener Daten nicht beantworten können: Wäre es möglich - und aus unternehmerischer und gesellschaftlicher Sicht nicht auch sinnvoll, die Daten zukünftig derartig aufgeschlüsselt zu erheben und zu bewerten?

So eine Auswertung ist nicht möglich.

14.) Wie viele von den Menschen, gegen die Strafverfahren wegen Schwarzfahren eingeleitet wurden, waren Personen, die Asyl beantragen wollten oder sich in einem laufenden oder abgeschlossenen Asylverfahren befunden haben? Auch hier - sofern Sie diese Frage mangels vorhandener Daten nicht beantworten können: Wäre es möglich - und aus unternehmerischer und gesellschaftlicher Sicht nicht auch sinnvoll, die Daten zukünftig derartig aufgeschlüsselt zu erheben und zu bewerten?

Wir erheben nur die zur Durchsetzung unserer Forderung notwendigen Daten.

15.) Wie viele Menschen wurden von der üstra zur Aufgabe der Fahrscheinkontrolle in 2019 eingesetzt und wie viele Arbeitsstunden wurden in diese Tätigkeit investiert?

33 üstra-Vollzeitstellen
22 üstra-Mischstellen (70% der Zeit als Fahrzeugführer*in, 30% Prüfdienst)
22 protec-Prüfer
insgesamt ca. 64.000 Stunden im Einsatz

In der Risikoabschätzung der Geschäftsberichte heißt es regelmäßig (und so auch dieses Jahr auf Seite 25 des Konzernabschlusses):

"Im Bereich der Landeshauptstadt Hannover genießt der ÖPNV aufgrund entsprechender politischer Beschlüsse Vorrang an den Lichtsignalanlagen. Es gibt jedoch immer mehr Anforderungen und Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern. Sollte diese Vorrangschaltung für den ÖPNV zurückgenommen werden und bspw. Busspuren für Elektrofahrzeuge freigegeben werden, würde der ÖPNV durch die damit verbundene Verlängerung der Reisezeit unattraktiver für die Fahrgäste werden. Damit wären Einnahmenrückgänge und eine Erhöhung der Betriebskosten durch den höheren Fahrzeugeinsatz bei Verlängerung der Fahrzeiten zu erwarten. Das Risiko wird als hoch eingestuft."

16.) Wie ist der genaue aktuelle Stand der Dinge zu diesem als hoch bewerteten Risiko? Gibt es dazu neue Entwicklungen oder Diskussionen?

Sachstand hat sich seit dem letzten Jahr nicht verändert. Aber Anforderungen durch andere Nutzergruppen (Fußgänger, Sehbehindert, Radfahrer) sind in den letzten Jahren gestiegen. Deswegen an bestimmten einzelnen Stellen weniger Spielraum. Auch Probleme mit zunehmender Zahl von Baustellen in der Stadt.

Im Jahresabschluss heißt es auf Seite 20:

"Die Risiken im Risikofeld Informationstechnik werden als gering bewertet."

Das erstaunt mich sehr. Ganz unabhängig von meiner persönlichen Einschätzung meldete auch die Allianz am 14.1.2020:

"Cyberkriminalität ist laut einer neuen Studie der Allianz für Unternehmen weltweit zur größten Bedrohung geworden. Im neuen "Risikobarometer" des Versicherers liegen Cyberattacken auf Platz eins der möglichen Bedrohungen, gefolgt von Betriebsunterbrechungen und "rechtlichen Veränderungen"."

Deswegen:

17.) Ich bitte um eine nüchterne, von mir aus gerne auch selbstkritischere und damit aus meiner Sicht realistischere Beauskunftung der ÜSTRA-IT-Sicherheit bzw. Erläuterungen dazu. Gerne in diesem Zusammenhang: Gab es in den vergangenen drei Jahren irgendwelche mehr oder minder erfolgreiche technischen Hacks bei der ÜSTRA oder bei mit der ÜSTRA verkoppelten Unternehmen? (Damit meine ich ausdrücklich nicht nur erfolgreiche Phishing-Angriffe, die zu finanziellen Einbußen der ÜSTRA geführt haben, wie auf der HV 2019 öffentlich geworden ist, auch wenn dieses grundsätzlich das Vorhandensein akuter, erfolgsversprechender Angriffs-Vektoren belegt!)

Cyberattacken sind Alltag und konnten bislang erfolgreich abgewehrt werden und hatten "keine größeren Auswirkungen auf den Betrieb". Schutzmaßnahmen wurden erweitert. Mitarbeiter werden entsprechend geschult. Zu unseren Maßnahmen gehören: Präventivmaßnahmen: Firewalls, Intrusion-Prevention-Systems , Spam- und Antivirensystemen, internes Anti-Bot-System, Anwendungskontrolle ins Internet, VPN-Känäle, 2-Faktor-Authentifizierung. Direktiv-Maßnahmen: Intrusion-Detection-System , ein SIEM-System befindet sich im Aufbau, BSI-Grundschutz-Umsetzung.

18.) In welchem Umfang führt die ÜSTRA Penetration-Tests ihrer IT-Landschaft durch bzw. lässt solche Tests durch Drittunternehmen durchführen?

1-2x pro Jahr

19.) Wie hoch war die Anzahl der Unfälle von Stadtbahnen in den jeweils vergangenen vier Jahren (2016, 2017, 2018, 2019), bei denen Menschen ums Leben gekommen sind? Und wie haben sich diese Zahlen bzgl. Unfällen mit schweren und wie mit leichten Verletzungen in ebendiesen vier Jahren entwickelt?

Unfälle mit Toten:
2016: 2
2017: 5
2018: 2
2019: 2

Unfälle mit Verletzten:
2016: 33 mit 38 Verletzten
2017: 43 mit 62 Verletzten
2018: 46 mit 68 Verletzten
2019: 42 mit 53 Verletzten

Verletzte waren überwiegend Leichtverletzte. Wir haben keine Kenntnis über die Anzahl der Schwerverletzten (Menschen, die mindestens einen Tag in einer Klinik verbleiben müssen.)

20.) Die Fahrkartenautomaten sollen bis 2021 sämtlichst erneuert werden. Werden alle diese Automaten für alle Angebote auch die Bezahlung mittels Bargeld zu gleichen Preisen ermöglichen?

Ja, mindestens ein Automat mit Bargeld-Bezahl-Möglichkeit pro Haltestelle.

21.) Beim Erwerb von Fahrkarten am Automaten mittels Bargeld ergeben sich oft praktische Zahlungsprobleme: Es ist nicht genügend Kleingeld vorhanden, der Automat akzeptiert aber - abhängig von der Höhe der zu entrichtenden Geldsumme - nur in sehr beschränktem Umfang Geldscheine. Dass üstra-Kunden an dieser Systematik scheitern und unzufrieden darüber sind habe ich persönlich schon öfters beobachten müssen. Ist es möglich, diese Einstellung in wenigstens geringem Maße zu verändern?

Eine geringe Anpassung ist möglich und wird gerade geprüft. Wir wollen aber grundsätzlich, dass mehr bargeldlos bezahlt wird.

22.) Wie viele Eingaben wurden an das üstra-interne Hinweissystem seit seiner Einrichtung pro Jahr gerichtet?

2019: 13 Meldungen. (8 intern, 5 extern, 0 über Ombudsstelle, insgesamt von allem 0 tatsächliche Compliance-Fälle)
2020 (1. Halbjahr): 8 Meldungen (6 2 0 0)

23.) Gibt es bereits marktreife oder fast-marktreife E-Busse mit Wasserstoff als Energiespeicher, also Brennstoffzellen-E-Busse? Gibt es Überlegungen, sich angesichts der sich offenbarenden Probleme mit Li-Ion-Batterietechnik betriebenen E-Busse in dieser Sache zu engagieren und Vorreiter zu werden?

Noch keine Marktreife erreicht. Wir beobachten die Entwicklung der Produkte weiter.

Auf Seite 9 des Jahresabschlusses 2019 heißt es:

"Das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste hat im ÖPNV einen hohen Stellenwert. Für effektive und effiziente Sicherheit im ÖPNV in Hannover sorgt zukünftig eine neue Einsatzleitstelle mit moderner Technik. Seit Mitte März 2019 hat die ÜSTRA Tochter protec eine neue Einsatzleitstelle für Sicherheit und Sauberkeit in der Fernroder Straße eröffnet. Von hier aus koordiniert die protec zukünftig rund um die Uhr ihre Einsätze, steuert die eingesetzten Sicherheits­mitarbeiter und hat Zugriff auf die Videoüber­wachung an 29 Stadtbahnhaltestellen und -stationen, die von der ÜSTRA bedient werden."

Auf Seite 10 des Konzernabschlusses 2019 heißt es interessanterweise dagegen:

"Das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste hat im ÖPNV einen hohen Stellenwert. Für effektive und effiziente Sicherheit im ÖPNV in Hannover sorgt zukünftig eine neue Einsatzleitstelle mit moderner Technik. Seit Mitte März 2019 hat die ÜSTRA Tochter protec eine neue Einsatzleitstelle für Sicherheit und Sauberkeit in der Fernroder Straße eröffnet. Von hier aus koordiniert die protec zukünftig rund um die Uhr ihre Einsätze, steuert die eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter und hat Zugriff auf die Videoüberwachung an 186 Stadtbahnhaltestellen, die von der ÜSTRA bedient werden."

24.) Welche Angabe ist nun richtig? "Videoüber­wachung an 29 Stadtbahnhaltestellen und -stationen" (Jahresabschluss 2019) oder "Videoüberwachung an 186 Stadtbahnhaltestellen" (Konzernabschluss 2019)?

Es geht um 29 Stadtbahnhaltestellen mit insgesamt 186 Überwachungskameras.

Von dieser - vermutlich formalen - Differenz abgesehen:

25.) Stimmt es also, dass die Videoüberwachungsanlagen an den Haltestellen und Stationen von der ÜSTRA betrieben und bedient werden, die Bilder jedoch den Angestellten der protec GmbH zur Verfügung gestellt werden? Falls nein: Wie ist es sonst/anders?

Wir unterscheiden zwischen sog. Betriebskameras und Sicherheitskameras. üstra und protec können die Kameras bedienen.

26.) Haben die Mitarbeiter*innen der Protec GmbH Zugriff auf die Echtzeit-Bilder der ÜSTRA-Überwachungskameras?

Ja.

27.) Haben die Mitarbeiter*innen der Protec GmbH Zugriff auf die Aufzeichnungen der ÜSTRA-Überwachungskameras?

Nein.

28.) Haben die Mitarbeiter*innen der Protec GmbH Zugriff auf die Bedienelemente (bspw. Ausrichtung bzw. Positionierung und Zoom) der ÜSTRA-Überwachungskameras?

Ja.

29.) Gibt es ein Datenschutzkonzept zu dieser unternehmensübergreifenden Nutzung der Videoüberwachung bzw. der von ihr erhobenen Daten und wo ist dieses einsehbar?

Es gibt einen Dienstleistungsvertrag zwischen protec und üstra. Demnach ist die protec mit der Auftragsdatenverarbeitung beauftragt. Die Nutzung der Daten obliegt ausschließlich der üstra. Datenschutzerklärung dazu im Netz unter lfd. Nr. 11 einsehbar.

30.) Davon ausgehend, dass es der ÜSTRA beim Betrieb von Videoüberwachungsanlagen und dem damit einhergehenden vielfachen und alltäglichen Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung ihrer Kunden mehr um die "effektive und effiziente Sicherheit" und weniger um das subjektive "Sicherheitsgefühl" geht: Welche konkreten Studien, Erhebungen oder Evaluationen liegen der ÜSTRA vor, die eine (verhältnismäßige) Steigerung der tatsächlichen Sicherheit der Kunden und Bediensteten dank der Videoüberwachungstechnik belegen können? Ich bitte um konkrete Benennung der Dokumente, damit die Argumentation nachvollzogen werden kann.

Die üstra führt keine Evaluierungen zur präventiven Wirkung der VÜ durch. Wäre auch gar nicht zuverlässig möglich. Im Zuge der Gerichtsstreits zwischen üstra und LfD Niedersachsen 2019 wurde die präventive Wirkung durch das OVG Lüneburg ganz allgemein und unabhängig von Evaluierungen anerkannt. Aufzeichnung erhöht die präventive Wirkung.

31.) Wie viele der 40 einbehaltenen TW 6000 Stadtbahnen wurden bereits modernisiert und mit Überwachungskameras ausgerüstet?

6, alle anderen folgen noch.

32.) Wie hoch sind die Kosten für die Ausrüstung einer TW 6000-Stadtbahn mit Videoüberwachungstechnik?

6.000 Euro pro Fahrzeug.

33.) Die bisherigen Zusammenarbeit mit MOIA ist aufgegeben worden, MOIA hat seine Betrieb Corona-bedingt eingestellt, will aber am 21.8.2020 mit einer neuen Elektrobus-Flotte neu starten. Gibt es Überlegungen oder Gespräche zu einer neuen, sachlich möglicherweise auch andersartigen Zusammenarbeit zwischen ÜSTRA und MOIA und falls ja, was ist der Stand der Dinge?

Nein, keine weitere Kooperation in Planung.

34.) Zum neuen TW 4000, der den ambitionierten Plänen zufolge schon "Mitte der 2020er Jahre" im laufenden Betrieb eingeführt werden soll: Was ist der Stand der Dinge bzgl. der genauen Ausführung der Wagen? Wird es sich also bspw. um eine vollständige Neuentwicklung handeln oder um eine Variation des TW 3000? Wichtiger: Wird man mit dem TW 4000 den aus meiner persönlichen Sicht mit dem TW 3000 begangenen Fehler beheben und eine Stadtbahngeneration wieder mit Niederflurzugang (sei es mit oder ohne Stufen) einführen? Das zumindest würde - auch politisch gesehen - sehr viel mehr Spielraum im alltäglichen Betrieb schaffen. Wer genau trifft hier diese und andere wichtige Einzelentscheidungen in Sachen Ausgestaltung des TW 4000?

Vollständige Neukonstruktion. Eigenständiges Fahrzeug. 25m Gesamtlänge ist fest. Vier Doppeltüren-Zugänge ähnlich angeordnet wie bei TW 2000 und TW 3000. Niederflurfahrzeuge wird es nicht geben. Designbüro Tricon macht Design. Es gab Workshops und Marktforschung. Besseres Sitzkonzept als TW 3000 geplant.

Ich freue mich persönlich sehr über die Meldung vom 2.7.2020 zu einem einwöchigen Pilot-Einsatz eines Wasserstoff-betriebenen Busses in Hannover. Zugleich ernüchternd empfinde ich die folgende Aussage von Frau van Zadel aus dieser Meldung:

"Wir wollen (...) voraussichtlich 2023 zwei Wasserstoffbusse in Betrieb nehmen. Auf dem geplanten regiobus-Betriebshof in Gehrden soll dann perspektivisch eine entsprechende Tankstelle mit grüner Wasserstoffproduktion genutzt werden."

35.) Lässt sich dieser im Umfang doch noch sehr dünne Einsatz von Wasserstoffbussen angesichts der drängenden Klimaproblematik und der immer deutlicher werdenden Kritik am umweltpolitischen Nutzen und Sinn von Akku-betriebenen Elektrofahrzeugen nicht doch wesentlich beschleunigen? Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die ÜSTRA einen hochrangigen Ruf in Sachen Klimaschutz-Innovations-Vorreiter zu verteidigen hat und in diesem Zuge deutlich mehr Tempo bei der Einführung der Wasserstofftechnik zulegen muss.

Wir müssen erst ausreichendes Know-How erwerben und können den technischen Fortschritt nicht beschleunigen.

36.) Wie genau soll die "grüne Wasserstoffproduktion in Gehrden" vonstatten gehen bzw. wie soll diese gestaltet werden?

Dazu können wir noch keine Aussagen treffen, die Planungen stehen noch ganz am Anfang.


8.12.2020 - Private Intervention beim Vorstandvorsitzenden der Üstra AG zur überraschenden Planung, Fahrgastautomaten z.T. nur noch bargeldlos-bezahlbar auszustatten


Sehr geehrter Herr xxx,

am 27.8.2020 antworteten Sie mir auf meine Frage

"Die Fahrkartenautomaten sollen bis 2021 sämtlichst erneuert werden. Werden alle diese Automaten für alle Angebote auch die Bezahlung mittels Bargeld zu gleichen Preisen ermöglichen?"

wie folgt:

"Ja, mindestens ein Automat mit Bargeld-Bezahl-Möglichkeit pro Haltestelle."

Nun stoße ich - eher zufällig - in einem Beitrag der HAZ vom 7.12.2020 zur Sache auf folgende Aussage/Meldung:

"Neu ist, dass dann an einigen Stationen ausschließlich bargeldloser Zahlungsverkehr möglich sein wird. 'Das ist für die Haltestellen mit geringem Fahrgastaufkommen geplant. An Stationen mit hoher Frequenz werden wir Geräte installieren lassen, die auch weiterhin Bargeld akzeptieren', sagt Sprecher Udo Iwannek."

Das ist offensichtlich etwas ganz anderes als das, war mir gegenüber auf der Hauptversammlung vom August mitgeteilt worden ist.

Ich möchte Sie hiermit inständig darum bitten, von der jetzt in der HAZ bekundeten Absicht Abstand zu nehmen und an ausnahmslose allen Haltestellen mindestens einen Fahrkartenautomaten mit der Möglichkeit zur Bargeldbezahlung zu installieren.

Mir ist bewusst, dass das mit höheren Betriebskosten einhergeht, möchte meinen Wunsch und meine Bitte aber wie folgt - aus meiner Sicht höherrangig - zweifach begründen:

1.) Viele Menschen, insbesondere alte und junge Menschen, Menschen mit Beeinträchtigungen sind nicht in der Lage, bargeldlos zu zahlen. Faktisch würde es zum Ausschluss solcher Gesellschaftsgruppen kommen.

Und auch - für Sie vermutlich weniger bedeutend und weniger nachvollziehbar:

2.) Es gibt Menschen wie mich, die soweit wie möglich auf bargeldfreie Bezahlungen zu verzichten versuchen. Sei es aus (guten) Gründen des Schutzes der Privatspähre im Digitalen, sei es aus anderen, pragmatischen Gründen wie der reduzierten Wahrnehmung/Begreifbarkeit im Umgang mit Geld bei bargeldlosem Zahlen.

Ich würde mich also sehr freuen, wenn Sie die von Herrn Iwannek in der HAZ verkündete Unternehmenspolitik diesbezüglich überdenken und ändern würden!

Falls Sie Zeit und Lust auf eine Rückmeldung - welcher Art auch immer - haben, würde mich das auch freuen.

So oder so viele gute Grüße, der Üstra und allen Menschen darin ein gutes Durchkommen durch die Corona-Pandemie und Gesundheit wünschend,

xxx, Hannover


11.12.2020 - Rückmeldung vom üstra-Vorstandvorsitzenden


Sehr geehrter Herr xxx,

Seien Sie unbesorgt: Auch in Zukunft werden wir unseren Fahrgästen an jeder Haltestelle die Möglichkeit bieten, einen Fahrschein mit Bargeld zu kaufen. Bei der Ausstattung unseres Netzes mit den neuen Fahrkartenautomaten, die wir jetzt ausgeschrieben haben, werden wir darauf achten, dass an jeder Haltestelle ein Bargeld-fähiger Automat zur Verfügung steht.

In der Kommunikation mit einem Journlisten der HAZ gab es es offensichtlich ein Mißverständnis, das zu der inkorrekten Berichterstattung geführt hat, welche Sie zitieren. Wir haben darauf hingewiesen, dass an Haltestellen in der Nähe von Endpunkten der Stadtbahn nicht in jede Fahrtrichtung ein Bargeld-Automat zur Verfügung stehen wird. Unter Umständen müssen die Fahrgäste auf die andere Seite der Haltestelle wechseln, um einen Automaten vorzufinden. Hintergrund ist, dass an den letzten Haltestellen vor den Endpunkten in Richtung stadtauswärts nur noch sehr wenige Fahrgäste zusteigen. Nur diese müssten dann den Automaten auf der gegenüberliegenden Seite - also in Fahrtrichtung stadteinwärts - nutzen.

Wir wollen auch in Zukunft den Zustieg in den Nahverkehr so einfach wie möglich gestalten, dazu gehört für uns selbstverständlich auch die Möglichkeit zur Barzahlung. Seien Sie versichert, dass wir an dieser Unternehmenspolitik festhalten werden. Wir werden den geschilderten Sachverhalt in den kommenden Tagen noch einmal über unsere Kommunikationskanäle verbreiten, um mögliche Missverständnisse auszuräumen.

Ich bedanke mich für Ihr Interesse am hannoverschen Nahverkehr und für Ihre guten Wünsche, die ich sehr gern erwidere.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Volkhardt Klöppner
ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe
Aktiengesellschaft
Vorstandsvorsitzender


25.8.2022 - Fragen und Antworten zur üstra-AG-HV 2022


[Hinweis: Die Markierung in den Antworten mit "###" soll darauf hinweisen, dass an diesen Stellen mangels korrekter Übertragung des HV-Live-Streams Teile der Antworten nicht übertragen worden sind.]

1.) (HV-Frage 22) Wie viele Straftaten wurden im Geschäftsjahr 2021 an Haltestellen oder in Bussen oder Bahnen der üstra jeweils begangen und in welche Deliktsformen gliedern sich diese im Einzelnen auf? (Also: Wie viele davon waren bspw. Raubüberfälle, Diebstähle, Körperverletzungen etc.)

üstra ist nicht Beteiligte des Strafverfahrens und bekommt von daher keine Informationen über Anzahl oder Art der Deliktfelder von Strafverfahren. Intern wurden 2021 wurden Vorfälle registriert und bestimmten Kategorien zugeordnet. Steigerung um 5,3% alle Vorfälle im Vergleich zu 2020. 2021: 1.676 Vorfälle insgesamt. Anschläge, Sabotage, Brände: 30 Vorfälle. 218 Fälle gefährliche oder störende Eingriffe. Personenbezogene Hoheitsdelikte: 494 Vorfälle. 435 Vorfälle Eigentumsdelikte. 435 Hausrechtsverstöße. Sonstige Vorfälle: 55.

2.) Wie viele der Straftaten an Haltestellen und in Bussen und Bahnen der üstra in 2021 konnten nachweislich mit Hilfe von Videoüberwachungstechnik aufgeklärt werden?

Der üstra liegen keine Daten dazu vor.

3.) In wie vielen Fällen wurde im Jahr 2021 jeweils Videoüberwachungsaufnahmen aus Bussen und Bahnen, die in aller Regel auf fest installierten Festplatten in den Fahrzeugen gespeichert werden, abgegriffen und zu üstra-, zu polizeilichen oder zu anderen Zwecken der Strafverfolgung verarbeitet? (Wie oft wurden also z.B. die Festplatten ausgebaut und die Bilddaten verwertet?)

Auswertung zu 634 Vorfällen. 240 Vorfälle in Bussen. 394 Vorfälle in Stadtbahnen. In 247/634 Fällen erfolgte eine Abholung der Aufnahmen durch die Polizei.

4.) Wie oft wurde im Jahr 2021 jeweils festgestellt, dass Kameras defekt waren oder aus anderen Gründen keine verwertbaren Daten liefern konnten?

In 26 Fällen defekte Kameras. In 31 Fällen konnten keine Videosequenzen gesichert werden.

5.) Wie viele Videoüberwachungskameras betreibt die üstra derzeit insgesamt (also an Haltestellen, Liegenschaften oder in Fahrzeug installierten)?

Insgesamt 3.999 Kameras. 208/273 Busse haben VÜ-Ausrüstung. 264 Stadtbahnwagen von ### sind mit einem "Videoschutzsystem" ausgerüstet.

6.) Wie viele davon befinden sich an Haltestellen, wie viele in Bussen und wie viele in Stadtbahnen (das meint auch: Wie viele Kameras gibt es je Stadtbahn und je Bus)?

... ### 264 Stadtbahnen mit 1.925 Kameras. Je Stadtbahnwagen abhängig vom Modell 7 oder 8 Kameras. 939 Kameras in 208 Bussen. Solobusse mit 3-4 Kameras. Gelenkbusse mit 6 Kameras.

7.) Zu welchen der von der üstra betriebenen Überwachungskameras hat die Polizei aus technischer Sicht gesehen die Möglichkeit, einen direkten Echtzeit-Zugriff auf die Kamerabilder zu erhalten und bei wie vielen und welchen davon wird dieses ständig oder temporär praktiziert?

Die Polizei hat Zugriff auf eigene Kameras. üstra-Kameras können bei Katastrophen, Anschlägen oder ähnlichen Fällen für alle Behörden zur Bewertung freigeschaltet werden. Dieser Fall ist bislang noch nicht eingetreten.

8.) Wie hoch waren die jährlichen Betriebs-, Führungs- und Instandhaltungskosten für die Videoüberwachungstechnik der üstra in 2021?

128.000 Euro, darin ca. 101.000 Euro Abschreibungen enthalten.

9.) Wie hoch war der Umsatz der protec Service GmbH in 2021?

15,1 Mio Euro.

10.) Wie viele Beschäftigte hat die protec Service GmbH derzeit?

Ende Juni 2022: 297 Beschäftigte.

11.) Wie viele davon haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag?

Davon 200 unbefristete Arbeitsverhältnisse.

12.) Welches sind die 10 umsatzstärksten Kunden der protec Service GmbH in 2021 gewesen?

1. üstra AG: 13,2 Mio Euro. 2. KRH 874.000 Euro. 3. HRG 368.000 Euro. 4. Regiobus Hannover 186.000 Euro. 5. Braunschweiger Verkehrs-GmbH 184.000 Euro. 6. x-city marketing GmbH 156.000 Euro 7. frischli Milchwerke 76.000 Euro 8. Gehry Tower Objektges. 42.000 Euro 9. Versorgungseinrichtung der üstra ev 18.000 euro 10. transtec bauplanung 17.000 Euro

13.) Wie viele von den so genannten Mehrfachtätern waren zwischen 14 und 21 Jahren alt, wie viele davon jünger als 14 Jahre? Sofern Sie diese Frage mangels vorhandener Daten nicht beantworten können: Wäre es möglich - und aus unternehmerischer und gesellschaftlicher Sicht nicht auch sinnvoll, die Daten zukünftig derartig aufgeschlüsselt zu erheben und zu bewerten?

So eine Auswertung ist nicht möglich. Aufschlüsselung nach Alter alleine würde keine relevanten Erkenntnisse bringen, weil Lebensumstände der Betroffenen unberücksichtigt blieben. Keine weitere Datenerfassung aus Gründen der Datensparsamkeit.

14.) Wie viele von den Menschen, gegen die Strafverfahren wegen "Schwarzfahren" eingeleitet wurden, waren Personen, die Asyl beantragen wollten oder sich in einem laufenden oder abgeschlossenen Asylverfahren befunden haben? Auch hier - sofern Sie diese Frage mangels vorhandener Daten nicht beantworten können: Wäre es möglich - und aus unternehmerischer und gesellschaftlicher Sicht nicht auch sinnvoll, die Daten zukünftig derartig aufgeschlüsselt zu erheben und zu bewerten?

Wir erheben nur Daten für die Durchsetzung unserer Interessen. Keine weitere Datenerfassung aus Gründen der Datensparsamkeit.

15.) Wie viele Menschen wurden von der üstra zur Aufgabe der Fahrscheinkontrolle in 2021 eingesetzt und wie viele Arbeitsstunden wurden in diese Tätigkeit investiert?

60 Personen. 21.000 Stunden im Einsatz.

16.) Gab es im vergangenen Jahr irgendwelche mehr oder minder erfolgreiche technischen Hacks bei der ÜSTRA oder bei mit der ÜSTRA verkoppelten Unternehmen? (Damit meine ich ausdrücklich nicht nur erfolgreiche Phishing-Angriffe, die zu finanziellen Einbußen der ÜSTRA geführt haben, wie auf der HV 2019 öffentlich geworden ist, auch wenn dieses grundsätzlich das Vorhandensein akuter, erfolgsversprechender Angriffs-Vektoren belegt!)

Außer einigen DDOS-Angriffen, die keine nennenswerten Schäden verursacht haben gab es keine erfolgreichen Hacks.

17.) In welchem Umfang führt die ÜSTRA Penetration-Tests ihrer IT-Landschaft durch bzw. lässt solche Tests durch Drittunternehmen durchführen?

Zyklisch 1-2x pro Jahr mit externer Unterstützung.

18.) Wie hoch war die Anzahl der Unfälle von Stadtbahnen in den jeweils vergangenen zwei Jahren (2020, 2021), bei denen Menschen ums Leben gekommen sind? Und wie haben sich diese Zahlen bzgl. Unfällen mit schweren und wie mit leichten Verletzungen in ebendiesen vier Jahren entwickelt?

Unfälle mit Toten: 2020: 1, 2021: 1.

Unfälle mit verletzten in den letzten Vier Jahren: 2018: 41 Unfälle mit 68 Verletzten 2019: 42/53 2020: 26/33 2021: 25/29

Bei den Verletzten handelt es sich überwiegend um Leichtverletzte mit ambulanter Versorgung. Keine Daten zu Schwerverletzten (i.e. mit mindestens einem Tag Klinkaufenthalt.) Geringere Zahlen in 2020/2021 wegen Corona und Lockdowns.

19.) Wie viele Eingaben wurden an das üstra-interne Hinweissystem seit seiner Einrichtung pro Jahr gerichtet?

2018: 16 2019: 13 2020: 13 2021: 8 2022: bislang 4 Meldungen.

20.) Wie weit ist die Planung für den Einsatz von Wasserstoff-Bussen (oder auch Wasserstoff-Stadtbahnen) gediehen? Was genau ist derzeit geplant und wann startet der Betrieb solcher Fahrzeuge?

Interdisziplinäre Projektgruppe dazu gegründet. Die analyisert weiter die Einsatzmöglichkeiten. Förderung für zwei Wasserstoffbusse beim Bundesverkehrsministerium beantragt. Die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit steht bei allem an erster Stelle.

21.) Wie viele der 40 einbehaltenen TW 6000 Stadtbahnen wurden bereits modernisiert und mit Überwachungskameras ausgerüstet?

25, 3 weitere aktuell im Umbau.

Die Polizeidirektion Hannover teilte in einer Mitteilung vom Februar 2021 mit, dass der Fernzugriff von fünf polizeilichen Videoüberwachungskameras gemäß Auftrag der Polizei am 9.10.2020 von der ÜSTRA abgeschaltet wurden. Ohne diese über das Leitungsnetz der ÜSTRA realisierte Anschaltung habe die Polizeidirektion in ihrem Lagezentrum technisch keinen Zugriff mehr auf die genannten Kamerabilder.

22.) Können Sie diese Aussage bestätigen und inwiefern bzw. in welcher technischen Form stellt die Üstra AG Leitungsnetze für derlei Technik bereit?

Ja, es ist nicht mehr möglich, auf die Kameras und deren Bilder zuzugreifen. Üstra stellt Lichtwellenleiter-Datennetz zur Verfügung. Das wird gemeinsam genutzt.

23.) Wird auch die Steuerung der Kameras mittels Üstra-Leitungsnetzen realisiert?

Ja.

24.) Hat die Üstra - rein technisch betrachtet - die Möglichkeit, Bilder der Polizeidirektion abzugreifen?

Das System ist mandatsgesteuert aufgebaut. Antwort also: Nein, keine Möglichkeit.

25.) Wie viel Geld zahlt die Polizeidirektion Hannover der Üstra für die Bereitstellung und Nutzung ihrer Leitungsnetze pro Jahr?

Geringer 5stelliger Betrag.

26.) Zum neuen TW 4000, der den ambitionierten Plänen zufolge schon "Mitte der 2020er Jahre" im laufenden Betrieb eingeführt werden soll: Was ist der Stand der Dinge bzgl. der genauen Ausführung der Wagen?

2020 beschlossen: Gleiche Fahrzeuglängen wie aktueller TW 3000, so dass die neuen Fahrzeugen auf allen Strecken gleichwertig genutzt werden können. Pflichtenhefterstellung folgte. Aktuell Endphase des Auftragsvergabeverfahrens.

27.) Wie genau soll die "grüne Wasserstoffproduktion in Gehrden" vonstatten gehen bzw. wie soll diese gestaltet werden?

Dazu können wir keine Aussage treffen, da es sich um Planungen der Regiobus handelt.

28.) Was können Sie zu dem geplanten, aber - soweit ich erkennen kann - noch nicht durchgeführten Austausch der Fahrscheinautomaten mitteilen? Warum kommt der Umbau nicht voran, wie lautet der aktuelle Zeitplan?

Verzögerung, weil einer der Anbieter gerichtlich gegen die üstra vorging. Verfahren wurde zugunsten der üstra entschieden. Auftrag kann nunmehr erteilt werden. Wir gehen von Umsetzung in 2023 aus.

29.) Warum wird die HV 2022 erneut virtuell durchgeführt, wenn doch die aktuelle Lage (und nicht erst seit kurzem!) eine "echte" HV wie früher üblich zulassen würde?

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 22.4.2022 Zustimmung zur Durchführung in virtueller Form erteilt. Mit Blick auf Pandemiegeschehen und auf Anzahl der Teilnehmer an der HV erschien das erforderlich.

30.) Wie hoch waren und sind die voraussichtlichen Kosten für die Organisation und Durchführung der diesjährigen Hauptversammlung samt aller dazugehörigen Nebenkosten?

72.000 Euro zzgl. nicht bezifferbarer interner Aufwendungen. Vergleichbar mit HV 2021.

31.) Am 4.2.2022 führte die üstra eine sog. "Schweigeminute" für zwei zuvor in Rheinland-Pfalz getötete Polizisten durch. Damit - so ein einem begleitenden üstra-Blogbeitrag - solle der Opfer sowie ihrer Kollegen, Angehörigen und Freunden gedacht werden. Wer hat den Anstoß für diese Aktion gegeben und wer entscheidet über die Durchführung oder Nicht-Durchführung einer solchen Schweigeminute?

U.a. hat die GdP Niedersachsen sowie das Innenministerium Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, sich an der bundesweiten Aktion zu beteiligen. Der Unternehmensbereich Marketing, Kommunikation und Kundenservice hat empfohlen, sich an der Aktion zu beteiligen. Der Vorstand hat dem zugestimmt. ###

32.) Werden solche Schweigeminuten auch für getötete Menschen in der Ausübung öffentlicher Dienste durchgeführt? Falls ja, wann und wie oft ist das bislang geschehen? Falls nein, warum nicht?

Nein, das werden sie in aller Regel nicht. Es steht uns auch nicht zu entscheiden, wann eine solche Schweigeminute angemessen ist und wann nicht. Bundesweite Aufrufe bilden eine Ausnahme und werden ergebnisoffen geprüft.

33.) Warum lässt sich der Internetauftritt der üstra nicht via Tor-Browser abrufen?

Der Zugriff auf unsere Systeme via Tor-Netzwerk ist gesperrt, weil Tor zunehmend für Cyberangriffe genutzt wird. Angreifer wären darüber in der Lage, ihre Identität zu verschleiern.

34.) Mittels üstra-Blogbeitrag vom 18.1.2022 präsentiert man die Einführung eines neues Teleskop-Schlagstocks als Waffe für die protec-Sicherheitsstreifen. Verniedlichend wird dieser als "Einsatzstock, kurz, ausziehbar" oder - noch kürzer und weniger treffend - mit "knackigen Namen" als "EKA" neusprechartig bezeichnet. Weiter wird die Wirkung der Waffe im Beitrag weiter als "Begleitutensil" oder auch als "ein kleiner Stock für Deeskalation und Sicherheit" fragwürdig beworben. Teilen Sie die Auffassung des Blogbeitrag-Verfassers, wonach diesem Schlagstock eine "deeskalierende Wirkung auf alle Fahrgäste" zugeschrieben wird, "da er schlichtweg kaum zu sehen ist"? Falls ja: Auf welchen Studien oder Belegen stützen Sie diese Annahme?

Der Begriff "Einsatzstock, kurz, ausziehbar" oder "EKA" bezeichnet fachbegrifflich einen Gegenstand, wie er auch als Begriff von Polizei und anderen Behörden verwendet wird. Der bisherige Tonfa-Schlagstock war lang und hinderlich für die protec-Mitarbeiter und führte regelmäßig zu Gesprächen mit Fahrgästen. Diese fühlten sich dadurch bedroht. Die Tonfa führte aber auch zu Provokationen gegenüber den protec-Mitarbeitern. Das alles führte nach internen Diskussionen zwischen üstra und protec zum Wechsel zum Teleskop-Schlagstock. Darüber hinaus liegen keine Studien vor. Der Einsatz dessen oder die Androhung dessen kann durchaus deeskalierend wirken.

35.) Wie oft kam dieser Schlagstock seit seiner Einführung zum Einsatz?

Dazu werden keine statistische Erhebungen durchgeführt.

36.) Wie häufig kam der vorherige Tonfa-Schlagstock im gesamten Jahr 2021 zum Einsatz?

Dazu werden keine statistische Erhebungen durchgeführt.


31.8.2023 - Fragen und Antworten zur üstra-AG-HV 2023


[Hinweis: Die Markierung in den Antworten mit "###" soll darauf hinweisen, dass an diesen Stellen die Antworten nicht klar verständlich waren bzw. nicht schnell genug mitgeschrieben werden konnten.]

1.) Wie viele Straftaten wurden im Geschäftsjahr 2022 an Haltestellen oder in Bussen oder Bahnen der üstra jeweils begangen und in welche Deliktsformen gliedern sich diese im Einzelnen auf? (Also: Wie viele davon waren bspw. Raubüberfälle, Diebstähle, Körperverletzungen etc.)

Uns liegen keine Informationen aus den Strafverfahren vor. Aus eigener Auswertung aber:

25,1% mehr Vorfälle als im vorherigen Jahr.

2.085 Vorfälle insgesamt. Anschläge, Sabotage, Brände: 68 Vorfälle. 228 Fälle gefährliche oder störende Eingriffe. Personenbezogene Rohheitsdelikte: 634 Vorfälle. 675 Vorfälle Eigentumsdelikte. 338 Hausrechtsverstöße.

2.) Wie viele der Straftaten an Haltestellen und in Bussen und Bahnen der üstra in 2022 konnten nachweislich mit Hilfe von Videoüberwachungstechnik aufgeklärt werden?

Dazu liegen uns keine Daten vor.

3.) In wie vielen Fällen wurde im Jahr 2022 jeweils Videoüberwachungsaufnahmen aus Bussen und Bahnen, die in aller Regel auf fest installierten Festplatten in den Fahrzeugen gespeichert werden, abgegriffen und zu üstra-, zu polizeilichen oder zu anderen Zwecken der Strafverfolgung verarbeitet? (Wie oft wurden also z.B. die Festplatten ausgebaut und die Bilddaten verwertet?)

803 Fälle. 343 in Bussen, 460 in Stadtbahnen. In 298 Fällen Abholung der Daten durch die Polizei.

4.) Wie oft wurde im Jahr 2022 jeweils festgestellt, dass Kameras defekt waren oder aus anderen Gründen keine verwertbaren Daten liefern konnten?

25 defekte Kameras. In 31 Fällen konnten Bilder/Aufzeichnungen nicht gesichert werden.

5.) Wie viele Videoüberwachungskameras betreibt die üstra derzeit insgesamt (also an Haltestellen, Liegenschaften oder in Fahrzeug installierten)?

3.099 Kameras. 208 von 273 Bussen und 269 von 351 Stadtbahnen sind mit VÜ ausgerüstet.

6.) Wie viele davon befinden sich an Haltestellen, wie viele in Bussen und wie viele in Stadtbahnen (das meint auch: Wie viele Kameras gibt es je Stadtbahn und je Bus)?

157 an Haltestellen. 1.848 in Stadtbahnen. 364 in Bussen. Stadtbahnen haben je 7 oder 8 Kameras, Busse jeweils 2 oder 3 Kameras.

7.) Zu welchen der von der üstra betriebenen Überwachungskameras hat die Polizei aus technischer Sicht gesehen die Möglichkeit, einen direkten Echtzeit-Zugriff auf die Kamerabilder zu erhalten und bei wie vielen und welchen davon wird dieses ständig oder temporär praktiziert?

In Katastrophen- und Anschlagsfällen zu allen. [Ich bezweifele, dass das auch für die Kameras in Bussen und Bahnen gilt.] Ist bislang aber noch nicht vorgekommen/praktiziert worden.

8.) Wie hoch waren die jährlichen Betriebs-, Führungs- und Instandhaltungskosten für die Videoüberwachungstechnik der üstra in 2022?

196.000 €

9.) Wie hoch war der Umsatz der protec Service GmbH in 2022?

15,7 Mio. €

10.) Wie viele Beschäftigte hat die protec Service GmbH derzeit?

30.6.2022: 297

11.) Wie viele davon haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag?

199 [Das heißt: Rund ein Drittel hatte keinen unbefristeten Arbeitsvertrag!]

12.) Welches sind die 10 umsatzstärksten Kunden der protec Service GmbH in 2022 gewesen?

1. üstra AG: 13,5 Mio Euro. 2. KRH 897.000 Euro. 3. HRG 368.000 Euro. 4. Regiobus Hannover ### Euro. 5. hrg 257.000 Euro. 6. Braunschweiger Verkehrs-GmbH 184.000 Euro. 6. x-city marketing GmbH 177.000 Euro 7. ### ### Euro. 8. transtec 66.000 Euro 9. Gehry Tower Objektges. 45.000 Euro 10. ### 23.000 euro

13.) Wie viele von den Menschen, gegen die Strafverfahren wegen "Schwarzfahren" eingeleitet wurden, waren Personen, die Asyl beantragen wollten oder sich in einem laufenden oder abgeschlossenen Asylverfahren befunden haben? Auch hier - sofern Sie diese Frage mangels vorhandener Daten nicht beantworten können: Wäre es möglich - und aus unternehmerischer und gesellschaftlicher Sicht nicht auch sinnvoll, die Daten zukünftig derartig aufgeschlüsselt zu erheben und zu bewerten?

Dazu liegen uns keine Daten vor und wir werden dazu auch keine erheben.

14.) Besitzt die AG Kenntnis darüber, ob und in welchem Umfang die von der Üstra verantwortete Einleitung eines Strafverfahrens zu einer Verurteilung und infolge dessen zu einer Inhaftierung der Verurteilten geführt hat? Falls ja, welche Zahlen liegen dazu vor?

Keine Kenntnisse dazu.

15.) Wie viele Menschen wurden von der üstra zur Aufgabe der Fahrscheinkontrolle in 2022 eingesetzt und wie viele Arbeitsstunden wurden in diese Tätigkeit investiert?

60 Menschen. 21.000 Stunden.

16.) Gab es im vergangenen Jahr irgendwelche mehr oder minder erfolgreiche technischen Hacks bei der ÜSTRA oder bei mit der ÜSTRA verkoppelten Unternehmen? (Damit meine ich ausdrücklich nicht nur erfolgreiche Phishing-Angriffe, die zu finanziellen Einbußen der ÜSTRA geführt haben, wie auf der HV 2019 öffentlich geworden ist, auch wenn dieses grundsätzlich das Vorhandensein akuter, erfolgsversprechender Angriffs-Vektoren belegt!)

Es gab den einen großen Hack, darüber haben wir ausführlich berichtet. [Zusammenfassung siehe unten!]

17.) Es ist bitter, jahrelang darauf hingewiesen zu haben, dass die Risiken durch Angriffe auf IT große Gefahren für die üstra darstellen in den Jahresberichten stets als "niedrig" ausgewiesen wurden und dass das die Wirklichkeit nicht wiederspiegele. Nach dem bitteren Hack im Frühjahr 2023 wird dieses Risiko nun immerhin als "mittel bis hoch" bewertet ... Zugleich ist dem Bericht des Aufsichtsrats zu entnehmen, dass die üstra Microsoft 365 eingeführt hat und auch das "Incident Response Team" zum Hack in bedeutenderweise in Zusammenarbeit mit Microsoft aufgebaut worden ist. Ich lege nahe, zukünftig auf offene und freie Software zu setzen, das vor allem mit Blick darauf, wie mangelhaft, intransparent und inakzeptabel Microsoft mit Angriffen auf eigene Strukturen und davon ausgehenden Gefahren für seine Kunden umgeht: https://www.heise.de/meinung/Kommentar-Microsoft-provoziert-den-Cloud-GAU-und-reagiert-dann-katastrophal-9258697.html. Davon unabhängig aber die Frage, ob der Hack vom Frühjahr 2023 auf einer Schwachstelle von Microsoft basierte.

Nein.

18.) In welchem Umfang führt die ÜSTRA Penetration-Tests ihrer IT-Landschaft durch bzw. lässt solche Tests durch Drittunternehmen durchführen?

Regelmäßig.

19.) Wie hoch war die Anzahl der Unfälle von Stadtbahnen im vergangenen Jahr 2022, bei denen Menschen ums Leben gekommen sind? Und wie haben sich diese Zahlen bzgl. Unfällen mit schweren und wie mit leichten Verletzungen in ebendiesen vier Jahren entwickelt?

Wir haben keine Angaben zur Unterscheidung von Leicht- und Schwerverletzten. Unfälle mit Personenbeteiligung gab es aber in 2019: 42 mit 53 Verletzten. 2020: 26 mit 33 Verletzten. 2021: 25 mit 29 Verletzten. 2022: 25 mit ### Verletzten.

20.) Wie viele Eingaben wurden an das üstra-interne Hinweissystem seit seiner Einrichtung pro Jahr gerichtet?

2018: 16, 2019: 13, 2020: 13, 2021: 8, 2022: 8, 2023: bis dato 6

21.) Wie weit ist die Planung für den Einsatz von Wasserstoff-Bussen (oder auch Wasserstoff-Stadtbahnen) gediehen? Was genau ist derzeit geplant und wann startet der Betrieb solcher Fahrzeuge?

Wir bemühen uns um die Förderung der Anschaffung von drei Wasserstoff-Bussen. Bislang allerdings erfolglos.

22.) Welche Ergebnisse hat die zum Thema Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge im hannoverschen ÖPNV eingerichtete interdisziplinäre Projektgruppe erzielt und wie ist zu dieser Gruppe der Stand der Dinge?

Siehe vorherige Frage. Auch: Die Evaluation unserer jetzigen Betriebsstätten hat ergeben, dass sich davon keine für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur eignet.

23.) Wann wurde diese Gruppe überhaupt ins Leben gerufen und aus wie vielen Personen besteht sie?

2020. 6 Personen.

24.) Wie viele der 40 einbehaltenen TW 6000 Stadtbahnen wurden bereits modernisiert und mit Überwachungskameras ausgerüstet?

33 fertig, 2 im derzeitigen Umbau.

25.) Die Polizeidirektion Hannover nutzt Üstra-Leitungsnetze zur bidirektionalen Übertragung von Bild- und Steuerdaten ihrer Videoüberwachungskameras. Wie hoch ist der 5stellige Euro-Betrag, den die Polizeider Üstra für die Bereitstellung und Nutzung ihrer Leitungsnetze pro Jahr bezahlt?

Zwischen 10.000 und 20.000 Euro.

26.) Wie genau soll die "grüne Wasserstoffproduktion in Gehrden" vonstatten gehen bzw. wie soll diese gestaltet werden?

Dazu können wir keine Angaben machen. Es ist ein Projekt der Regiobus in Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung.

27.) Wie hoch waren und sind die voraussichtlichen Kosten für die Organisation und Durchführung der diesjährigen Hauptversammlung samt aller dazugehörigen Nebenkosten?

39.000 Euro.

28.) Wie oft kam der Anfang 2022 bei der Protec eingeführte und von der Üstra verniedlichend als "kleiner Stock für Deeskalation und Sicherheit" bezeichnete Teleskop-Metall-Schlagstocks im Jahr 2022 zum Einsatz?

Dazu liegen uns keine Angaben vor, der Einsatz wird nicht statistisch erfasst.

29.) Gibt es Informationen oder Zahlen darüber, wie häufig Menschen durch diese Waffe in 2022 verletzt worden sind?

Auch darüber haben wir keine Informationen.

30.) Wie viele der Neubauten und Restaurierungen von/an Hochbahnsteigen wurden an welche Unternehmen zur Ausführung vergeben?

Die Ausschreiben erfolgten öffentlich nach VOB. Die Zuschläge erhielt die Firma Albert Fischer GmbH in Elze.

31.) Wie sind Schadensersatzansprüche im Falle von Schäden an noch frisch erstellten Hochbahnsteigen im Detail geregelt? Gibt es also bspw. Garantiezeiträume, in denen solche Schäden vom Hersteller/Errichter kostenfrei beseitigt werden müssen und falls ja, wie groß sind diese Zeiträume?

Nach VOB 4jährige Gewährleistungsfrist.

32.) Wie ist der Stand der Dinge zum geplanten Umbau des Glocksee-Betriebshofes?

Planeinreichung in 2024.

33.) Der Baufortschritt am Hochbahnsteig Ungerstraße der Linie 10 scheint nicht mehr im Takt zu sein. Die infra sprach vom Einsetzen von Hochbahnsteig-Fertigteilen in Mitte 2023. Davon ist bislang noch nichts zu sehen. Wann ist die voraussichtliche Inbetriebnahme dieses Hochbahnsteigs, wenn nicht - wie geplant - zu Anfang 2024? Wann wird die Limmerstraße wieder für den Straßenverkehr geöffnet werden?

Montage der Fertigteile im September 2023, Inbetriebnahme im Sommer 2024.

34.) Die neuen Fahrscheinautomaten sollten nach Plänen im Jahr 2020 "bis 2021" erneuert werden. Das verschob sich immer wieder, auf der letzten HV war von einer Umsetzung der Pläne in 2023 die Rede, zuletzt vom Frühjahr 2024. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge dazu?

Bleibt dabei. Bei den neuen Automaten kann die Bargeld-Bezahlfunktion deaktiviert/abgeschaltet werden.

In einer Pressemitteilung vom 24.3.2023 teilte die Üstra mit, "dass ab sofort an allen oberirdischen Üstra-Haltestellen keine Fahrkarten mehr mittels Bargeld erworben werden können. Grund dafür ist die hohe Anzahl von Automaten-Sprengungen in den vergangenen Wochen. Allein seit Anfang Dezember wurden 20 Fahrkartenautomaten komplett zerstört." Sie führten weiter die Sicherheit der Kunden als Grund für die Maßnahme an.

In 2022 und 2023 gab es Üstra-eigenen Angaben zufolge insgesamt 22 Sprengungen oder Sprengversuche an Üstra-Fahrkartenautomaten. Von zwei Ausnahmen abgesehen ereigneten sich diese alle im engen Zeitraum vom 6. Dezember 2022 bis 23. Februar 2023.

35.) Warum hat sich die Üstra über einen Monat später die Bargeldlos-Maßnahme ergriffen, wenn die Sprengungen doch schon längst aufgehört hatten?

Antwort erst auf erneute Nachfrage:

Aus unserer Sicht war die Serie nicht beendet bzw. es war nicht absehbar. Und die Bargeldlos-Maßnahme erforderte einen organisatorischen zeitlichen Vorlauf.

Seitens der Üstra wurde verlautbart, dass man die Bargeldzahlung dann wieder erlauben/einführen würde, wenn die neuen Fahrkartenautomaten installiert seien, denn diese beinhalten alle Farbkassetten, die die im Automaten enthaltenen Geldscheine im Falle eines Sprenganschlags unbrauchbar werden ließen. Bei den bis jetzt eingesetzten Automaten beinhalten ca. 1/3 der Geräte eine derartige Schutzeinrichtung.

Bemerkenswerterweise waren die bis jetzt durch Sprengungen zerstörten Automaten - eigenen Angaben zufolge - aber bereits "größtenteils" mit diesen Farbkassetten ausgerüstet und die Diebe haben sich auf die Entwendung des Münzgeldes in den Münzkassetten konzentriert. Und ebendiese Farbkassetten scheinen die Diebe eben keineswegs an der Durchführung der dreimonatigen Sprengserie abgehalten zu haben.

36.) Warum also erhofft sich die Üstra bei der Betrachtung dieser Tatsachen eine grundlegende Änderung in der Gefährdung der Fahrkartenautomaten nach der Erneuerung mit neuen Geräten? Sprechen nicht die genannten Gründe gegen die Wiedereinführung der Möglichkeit zur Bargeldzahlung, auch wenn mich das selber mehr als unzufrieden zurücklassen würde?

Antwort erst auf erneute Nachfrage:

Sollten sich die Sprenganschläge wiederholen, stellen wir wieder auf ausschließliche Bezahlung der Tickets ohne Bargeld um. [sic!] Wir gehen aber davon aus, dass die Sprengungen bei den neuen Automaten schwieriger durchzuführen sind als bei den jetzigen Automaten.

37.) Wie viele alte Fahrkartenautomaten hat die Üstra noch in Reserve, um - warum auch immer - defekte oder beschädigte Automaten im Betrieb austauschen bzw. ersetzen zu können?

Null!

38.) Wann kann - aus heutiger Sicht - damit gerechnet werden, bei der Üstra bzw. dem GVH das 49-Euro-"Deutschlandticket" auch als Chipkarte erwerben zu können?

1. Quartal 2024

'39.) Wird für den Erwerb dieser Chipkarte auch die Einrichtung eines Kontos bei der Üstra/bei dem GVH mit der dazugehörigen Anmeldung zwingend erforderlich sein?

Nein.

40.) Wie weit ist es bei der Üstra aktuell mit der digitalen Kontrolle des Deutschlandtickets gediehen, wie genau und mittels welcher Technik werden diese Tickets also derzeit überprüft und kontrolliert?

[Dazu erfolgte keine explizite Aussage, siehe aber auch die Infos aus der nachfolgenden Frage.]

41.) Sie haben eben vorgetragen, dass die neuen Stadtbahnen des Modells TW4000 für das "E-Ticketing mit Beacons im Eingangsbereich" ausgerüstet sein werden. Was ist das und wozu dient das?

Mittels der Beacons sollen u.a. Fahrgastbewegungen erfasst werden. Sie können mit den Smartphones der Fahrgäste kommunizieren und somit das Ticketing erleichtern. [Wikipedia dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Funkbake#Lokalisierung Demnach ist die Nutzung von NFC, RFID, Bluetooth und Mobilfunk zur Identifikation und Lokalisierung der Geräte und ihrer Besitzer möglich.]

42.) Welche Daten werden bei der Kontrolle des Deutschlandtickets als Fahrschein erhoben bzw. sollen erhoben werden und welche Daten werden im Rahmen solch einer Kontrolle an Dritte und an wen weitergegeben?

Antwort zunächst:

Es werden keine Daten gespeichert, lediglich angezeigt.

Nachfrage dazu: ''Meines Wissens nach wird bei jeder Kontrolle eines Deutschlandtickets ein Kontrollnachweis-Datensatz erzeugt, der Datum und Zeit, Produktnummer, Chipkarten-Herausgeber, Abo-Nummer, Tarifverantwortlichen und das prüfende Unternehmen beinhaltet. Dieser Datensatz wird auch an die "VDV eTicket Service GmbH & Co. KG" übermittelt. Stimmt das?

Ja, das stimmt. Aber derzeit werden diese Daten noch nicht an den VDV übermittelt.

Weitere Nachfrage: Findet denn kein Abgleich mit den VDV-Sperrlisten statt?

Nein, derzeit noch nicht. Das kommt aber noch.

43.) In einem aktuellen Blogbeitrag der Üstra vom 23.8.2023 wird das "Deutschlandticket" als Erfolgsmodell gefeiert. Darin heißt es u.a.: "Der Großraum-Verkehr Hannover (GVH) hat beim Deutschlandticket im August die 60.000er-Marke überschritten: 60.785 Deutschlandtickets wurden seit dem Vorverkaufsstart abonniert." Wie viele 9-Euro-Tickets hat die Üstra in vergangenem Jahr pro Monat verkauft?

Juni 2022: 258.679, Juli 2022: 264.499, August 2022: 249.898

44.) Konnte die Üstra die Personenbeförderungszahlen mittels Deutschlandticket inzwischen schon auf das Vor-Corona-Niveau anheben oder gar diese Zahlen übertreffen?

Die Vor-Corona-Zahlen haben wir noch nicht erreicht.

45.) Wie viele Abonnenten haben bei dem Erwerb des Deutschlandtickets bei der Üstra lediglich das Kartenmodell gewechselt und wie viele sind effektiv neu hinzugekommen?

Wegen des Hackerangriffs und seiner Folgen können wir dazu keine Angaben machen.

46.) Wie häufig wird bei Kontrollen des Deutschlandtickets die Identität des Ticketinhabers mittels Verlangen des Vorzeigens des Ausweises geprüft? Ist das überhaupt praktikabel im Alltagsbetrieb?

[Keine Antwort dazu erteilt.]

47.) Der "Sprinti" wird ihren Angaben zufolge zum großen Teil mittels einer Förderungsmaßnahme des Bundes ermöglicht (17 Mio. Euro). Ist diese zeitlich begrenzt und wie geht es danach mit seiner Finanzierung weiter?

Die Förderung ist bis 2024 befristet, geht aber hoffentlich auch danach weiter.

48.) Wie ist der Stand der Dinge zu den Klagen der Üstra gegen ehemalige Vorstandmitglieder zur Leistung von Schadenersatz?

Das Verfahren läuft vor dem Landgericht Hannover. Der Ausgang ist offen.

49.) Im Bericht des Aufsichtsrats wird von Verhandlungen mit der AXA Versicherung über die Zahlung der Schäden des Brandes in Mittelfeld gesprochen. Werden die Schäden von der Versicherung übernommen?

Ja, AXA übernimmt alles.

50.) Was ist die "slb", an der die Üstra eine 10%ige Beteiligung besitzt, die im schriftlichen Jahresbericht nicht auftaucht, auf ihren Folien vorhin aber doch?

Das ist ein zur Projektsteuerung gegründetes Unternehmen.

51.) Die x-city-marketing GmbH hat im letzten Jahr 600.000 Euro weniger Gewinn gemacht. Ihren Angaben zufolge aufgrund der Corona-Pandemie. Das macht für mich wenig Sinn, weil dieser Effekt ja auch schon 2021 gegriffen haben muss. Warum also so viel weniger Gewinn/Umsatz?

[Anführung vieler Einzelgründe, darunter hauptsächlich:] Umstellung von klassischen auf digitale Werbung.


Informationen zum Üstra-Hack vom Frühjahr 2023:

  • 9.3.2023: Geöffnete Phishing-Mail -> Trojaner-Einnistung. Dieser erarbeitete sich Admin-Rechte.
  • Nacht vom 30. zum 31.3.2023: Trojaner deaktiviert Antivirenprogramm und beginnt mit Dateiverschlüsselung.
  • 4:57 Uhr Eingang des ersten Erpresserschreibens aus dem Darknet.
  • Angriff betraf alle Anwendungen im Office-LAN, ca. 1.000 Mitarbeiter mit PC-Arbeitsplatz betroffen.
  • Üstra-Netz ist in drei Segmente unterteilt, diese wurden nach Erkennen des Angriffs physikalisch voneinander getrennt.
  • 1.4.2023 Einrichtung eines Incident Response Team mit Microsoft
  • 30-40 Mitarbeiter arbeiten an der Rekonstruktion von Daten.
  • Am 21.6.2023 tauchten Filserver-Daten der Üstra im Darknet auf.
  • Wir können derzeit nicht sagen, ob personenbezogene Daten abgeflossen sind. Haben aber in Absprache mit der LfD aber alle Kunden und Mitarbeiter proaktiv gewarnt.
  • Schadenabschätzung aus heutiger Sicht: 1,4 Millionen Euro.

Siehe auch: https://www.heise.de/news/BIG-direkt-Cyberangriff-legt-Krankenkasse-lahm-8652160.html oder https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Hackerangriff-49-Euro-Ticket-bei-Uestra-und-GVH-erst-ab-Juni,deutschlandticket168.html


Weitere Informationen aus den Fragen/Antworten von/zu anderen Aktionären:

  • Pandemie-Krisenstab hat sich am 25.5.2023 aufgelöst.
  • "Grundsätzlich bleibt es bei der bewährten Form der nicht-virtuellen Hauptversammlung."
  • Krankheitsstände: 2021 5,8%, 2022 7,4%, 2023 bis dato 6,8%.
  • Durchschnittsalter der Mitarbeiter*innen: 44,3 Jahre. (16-19 Jahre: 1,68%, 20-29: 15,1%, 30-39: 22,2%, 40-49: 20,9%, 50-59: 27,7%, >60: 12,3%)


Kategorie(n): Videoueberwachung

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Zuletzt geändert am 01.09.2023 06:30 Uhr